SPD-Kanzlerkandidat Schulz in Sachen Religion ein Suchender

Kölscher Dreisatz als Lebensmotto

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sieht sich in Bezug auf Religion als einen Suchenden. "Weil die Rätsel, die diese Welt für uns bereithält, immer nach einer Antwort verlangen und ich diese noch nicht gefunden habe", so Schulz in einem Interview.

Martin Schulz / © Bernd Thissen (dpa)
Martin Schulz / © Bernd Thissen ( dpa )

Als sein Lebensmotto nannte er gegenüber der in München erscheinenden Illustrierten "Bunte" den Kölschen Dreisatz: "Es ist, wie es ist; es kommt, wie es kommt; und es ist noch immer gut gegangen."

Auf die Frage, welches Buch man gelesen haben müsse, meinte der gelernte Buchhändler: "Früchte des Zorns" von John Steinbeck - "das bewegendste Buch, das ich je las." Weiter empfahl er "Der Leopard" von Giuseppe Tomasi di Lampedusa, eine sizilianische Charakterstudie.

Tagebuchschreiber

Der SPD-Politiker verriet dem Blatt auch, dass er seit 37 Jahren jeden Abend eine Seite in sein Tagebuch schreibe. Das sei für ihn so selbstverständlich wie das Zähneputzen.

Angewöhnt habe er sich dies in der Therapie, als er als Alkoholkranker Tagesberichte habe schreiben müssen, erläuterte Schulz. Es sei eine wunderbare Übung bis heute. So könne er sein ganzes Leben nachvollziehen. Er schreibe auch, wenn der Tag Mist gewesen sei. "Es geht um Gefühle, da bin ich ganz ehrlich zu mir." Es könne aber auch passieren, dass er eine Seite über Sanduhren schreibe und über die stillstehende Zeit, "weil ich gerade ein Buch von Ernst Jünger darüber gelesen habe". Lesen sei für ihn so wichtig wie Essen und Trinken, so der Kanzlerkandidat.


Quelle:
KNA