Erweiterte Sicherheitsmaßnahmen rund um den Kölner Dom

Domsteine als Anti-Terror-Blöcke

Nach den Anschlägen in Barcelona hat die Stadt Köln in Zusammenarbeit mit dem Domkapitel ihre Sicherheitsmaßnahmen erweitert. Vier tonnenschwere Steine blockieren jetzt zentrale Zufahrtswege zum Dom.

Absperrung zwischen Hohe Straße und Domplatte / © Melanie Trimborn (DR)
Absperrung zwischen Hohe Straße und Domplatte / © Melanie Trimborn ( DR )

Es besteht zurzeit eine hohe abstrakte und keine konkrete Gefahrenlage rund um den Kölner Dom, erklärte der Kölner Polizeidirektor Uwe Jacob. Nach den Anschlägen in Barcelona hat die Stadt Köln beschlossen, wichtige Zufahrtswege zum Roncalliplatz und zur Domplatte für Fahrzeuge zu blockieren.

LKW und Transportfahrzeuge könnten auch in Köln zu gefährlichen Mordinstrumenten in der Hand von Terroristen werden. Denn in Spitzenzeiten sind 36.000 Besucher im Kölner Dom und zusätzlich 300.000 Pendler am Bahnhofvorplatz unterwegs.

Zündende Idee der Dombauhütte

Die zündende Idee kam von der Dombauhütte - sie hat vier tonnenschwere Steine aus ihrem Depot als Anti-Terror-Blöcke der Stadt zur Verfügung gestellt. Für den Polizeidirektor war das eine "geniale Kölner Idee, weil wir keine hässlichen Sperren haben wollen wie an anderen Orten, wo Riesenwasserkübel aufgestellt werden."

An diesem Mittwochmorgen wurden die Domsteinpoller mit Gabelstaplern unter anderem an den Anfang der Hohe Straße und in das Domgässchen gebracht. Es handelt sich um knapp ein Meter hohe quadratische Steine, die ursprünglich als Filialturmbausteine im Strebewerk des Lang- und Querhauses verbaut worden sind.

Domsteine sollen Dom schützen

Sie sind aus Schlaitdorfer Sandstein, stammen zum Teil aus dem 19. Jahrhundert und wurden durch neue Steine von der Dombauhütte ersetzt. "Der Dom schützt seine Besucherinnen und Besucher selber", sagte Domdechant Robert Kleine. Er hofft, dass diese Domsteinpoller nie zum Einsatz kommen. Sie sollen signalisieren, dass sich die Stadt Köln und der Dom darum bemühen, dass es friedlich bleibt und die Menschen nach Köln und in den Dom kommen können.

Das Sicherheitskonzept für den Kölner Dom selbst wurde nach den Anschlägen noch einmal überprüft und überarbeitet, so Kleine. Details kann er aus Sicherheitsgründen nicht nennen. Das Domkapitel steht auf jeden Fall immer in engem Kontakt mit der Stadt Köln und der Polizei.

Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, das ist allen klar. Für die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) ist es wichtig, "dass wir uns nicht in der ganzen Stadt verbarrikadieren und glauben, damit Sicherheit gewonnen zu haben." Und für Domdechant Kleine ist es das Schlimmste, "wenn Terroristen siegen würden, weil wir alle Angst haben."


Sie waren im Strebewerk des Lang- und Querhauses des Kölner Doms verbaut. / © Melanie Trimborn (DR)
Sie waren im Strebewerk des Lang- und Querhauses des Kölner Doms verbaut. / © Melanie Trimborn ( DR )

Henriette Reker (r) und Msgr. Robert Kleine im Gespräch. / © Melanie Trimborn (DR)
Henriette Reker (r) und Msgr. Robert Kleine im Gespräch. / © Melanie Trimborn ( DR )

Auch in einer Gasse zum Dom steht eine Absperrung / © Melanie Trimborn  (DR)
Auch in einer Gasse zum Dom steht eine Absperrung / © Melanie Trimborn ( DR )
Quelle:
DR