Italienischer Bischof: Illegale Mülldeponien sind Gotteslästerung

"Lasterweise giftige Substanzen"

Ein italienischer Bischof hat illegale Mülldeponien als Gotteslästerung verurteilt. "Ereignisse solcher Art loben Gott nicht, sondern sie beschimpfen ihn", sagte der Bischof von Albano, Marcello Semeraro. Anlass für diese Äußerung ist der Fund einer illegalgen Müllabladestselle für giftige Substanzen.

Müllproblem in Italien (dpa)
Müllproblem in Italien / ( dpa )

Semeraro habe mit Schrecken in den Nachrichten gehört, dass im Ort Aprilia - etwa 40 Kilometer südlich von Rom und in Semeraros Bistum gelegen - eine große illegale Müllabladestelle für giftige Substanzen entdeckt wurde.

Die Polizei nahm laut italienischen Medienberichten 20 Personen wegen rechtswidriger Entsorgung von Gefahrgütern fest. Sie sollen als Mitglieder einer kriminellen Organisation seit März 2016 in einem alten Steinbruch bei Aprilia lasterweise giftigen Müll abgeladen haben.

Die Region habe bereits genug zu leiden, sagte der Bischof mit Blick auf die Wasserknappheit und die teilweise gelegten Waldbrände. Er könne gut verstehen, dass die Menschen sich darüber beklagten, dass solch verwerfliches Verhalten so lange unentdeckt und ungestraft bleiben könne. Zugleich lobte er die Ordnungskräfte und alle, die zur Aufdeckung des Falls beitrugen."
Semeraro mahnte, sich an Papst Franziskus Schreiben zur Umwelt "Laudato si" zu halten. "Die Erde, unser Haus, scheint sich immer mehr in eine Müllhalde zu verwandeln", so der Bischof. Sehr oft würden Gegenmaßnahmen erst dann ergriffen, wenn es bereits zu nicht wiedergutzumachenden Schäden gekommen sei.


Quelle:
KNA