Spahn: Kirche soll sich mehr aus der Tagespolitik heraushalten

"Orientierung in Fragen des Glaubens"

CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn hat seine Forderung an die Kirchen bekräftigt, sich mehr aus der Tagespolitik herauszuhalten. "Ich nehme sie an den falschen Stellen sehr offensiv wahr", sagte er der Bistumszeitung "Kirche+Leben" aus Münster.

Jens Spahn / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Jens Spahn / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Spahn verwies auf kirchliche Stellungnahmen zu Hartz-IV- und Steuersätzen oder zur Flüchtlingspolitik. Laut dem CDU-Politiker fehlt bei den Flüchtlings-Appellen deutscher Bischöfe meist der von Papst Franziskus erwähnte Aspekt, dass sich eine Gesellschaft durch zu viele Schutzsuchende auch überfordern könne. Die Kirchen sollten in Fragen des Glaubens mehr Orientierung geben. Sie müssten sich außerhalb der schnelllebigen Tagespolitik wieder vermehrt damit befassen, "wie sehr Kirche und Glaube unseren Alltag, unsere Kultur prägen".

Gleichwohl sollten sich die Christen laut Spahn auch politisch engagieren. "Die Frage ist nur: Ist ein Katholikentag oder ein Evangelischer Kirchentag am Ende nur ein weiteres politisches Happening, so wie ein Gewerkschaftstag? Oder geht es vor allem um Glauben, um Glaubensvermittlung, um Mission, um die Frage, was Katholiken als Salz der Erde von anderen Interessenvertretern unterscheidet?"


Quelle:
KNA