Bundesregierung gedenkt der Opfer von Flucht und Vertreibung

Lehren aus der Vergangenheit

Die Bundesregierung hat mit einer Feierstunde der Opfer von Flucht und Vertreibung gedacht. Dabei wurde ein Bogen von den Vertriebenen 1945 bis zur Situation heutiger Flüchtlinge geschlagen. Der Gedenkatg sei Mahnung, sich der geflüchteten Menschen anzunehmen. 

Gedenkstunde für Opfer von Flucht und Vertreibung  / © Wolfgang Kumm (dpa)
Gedenkstunde für Opfer von Flucht und Vertreibung / © Wolfgang Kumm ( dpa )

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) bekräftigte die Notwendigkeit eines "fortdauernden und mahnende Gedenkens an Krieg und Vertreibung". Der beste Weg sei hierbei der Austausch mit Zeitzeugen, so de Maiziere am Dienstag im Deutschen Historischen Museum in Berlin.

Mit Blick auf die Vertriebenen mahnte de Maiziere an, dass es trotz der gemeinsamen deutschen Herkunft oftmals an Solidarität in Deutschland gemangelt habe. Auch die Flüchtlinge, die heute kämen, erführen nicht nur Hilfe und Unterstützung, so de Maiziere, sondern würden von Teilen der Bevölkerung allein ob ihres Fremdseins, Aussehens oder ihrer Religion abgelehnt.

Lehren aus der Vergangenheit 

Der als Gastredner geladene rumänische Staatspräsident Klaus Johannis betonte, dass der Gedenktag eine Mahnung sei, in die Vergangenheit zu schauen. "Es ist unsere Pflicht derer zu gedenken, die gezwungen wurden ins Ungewisse zu ziehen", sagte Johannis. Jedoch stünde die Welt derzeit wieder vor großen Herausforderungen, mahnte der Staatspräsident. Diese könnten nur gemeistert werden, wenn die Staaten ihre Lehren aus der Vergangenheit zögen. Insofern sei der Gedenktag auch eine Mahnung, sich der Millionen Menschen auf der Flucht anzunehmen.

"Die meisten Menschen, die vor Krieg und Gewalt flüchten, sehen Europa als einen Ort der Sicherheit an", sagte Johannis. Umso mehr müsse Europa an seinen gemeinsamen Werten wie Toleranz und kulturelle Vielfalt festhalten.

Bruch in der Biographie 

Der Präsident des Bundes der Vertriebenen, Bernd Fabritius, erinnerte daran, dass jeder Mensch, der vertrieben oder gezwungen werde, seine Heimat zu verlassen, Opfer sei und einen dramatischen Bruch seiner eigenen Biografie erlebe. "Das war 1945 so und es gilt in Gegenwart und Zukunft", betonte der CSU-Bundestagabgeordnete.

Mit dem Gedenktag wird seit 2015 jährlich am 20. Juni an die Opfer von Flucht und Vertreibung weltweit erinnert. Die Bundesregierung knüpft damit an den Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen an und erweitert nach eigener Aussage das Flüchtlingsgedenken um das Schicksal der Vertriebenen.

 


Quelle:
KNA