Tag der Meere

Vatikan kritisiert rücksichtslose Verschmutzung

Der Vatikan hat eine rücksichtlose Verschmutzung der Ozeane angeprangert. Zum Welttag der Meere betonte der päpstliche Entwicklungsbeauftragte, Kardinal Turkson, die Verpflichtung, die biologische Vielfalt der Ozeane zu bewahren.

Plastik im Meer - eine Gefahr für die Meeresbewohner / © MIKE NELSON (dpa)
Plastik im Meer - eine Gefahr für die Meeresbewohner / © MIKE NELSON ( dpa )

Papst Franziskus lege in der Umwelt- und Klimaschutzfrage den Fokus immer auf die Solidarität mit künftigen Generationen und warne vor einer gravierenden Schuld, so Kardinal Peter Turkson. Er nimmt derzeit an einer UN-Konferenz in New York zum Thema "Nachhaltige Nutzung der Ozeane, Meere und Wasserressourcen" teil. Solidarität zwischen den Generationen sei eine grundlegende Frage der Gerechtigkeit. "Denn die Welt, die wir erhalten haben, gehört auch denen, die uns folgen werden", so Turkson.

Sorgloses oder egoistisches Verhalten bei der Nutzung von Ressourcen müsse auf allen Ebenen angegangen werden, forderte der Kardinal. Dabei gehe es sowohl um individuelles Verhalten als auch um nationale Beschlüsse und internationale Vereinbarungen. Eine Krise der Umwelt sei "notwendigerweise ein Moment der Wahrheit für uns alle".

Kurzsichtiges Denken unverantwortlich

Turkson prangerte kurzsichtiges Denken von Staatsführern an, die "nur an wirtschaftliche Vorteile, Machterhalt oder Machtvergrößerung" dächten, aber dem Schutz der Umwelt und der Verantwortung für die "am stärksten verwundbaren Bevölkerungsgruppen» kein Augenmerk schenkten.

Bereits im Vorfeld hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der die Konferenz am Montag eröffnet hatte, scharfe Kritik an der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zum Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen geübt. Guterres forderte radikale Maßnahmen: "Wir müssen kurzfristige nationale Gewinne beiseitelassen, um eine langfristige globale Katastrophe zu verhindern." Nur 3,5 Prozent der Ozeane seien derzeit als Schutzgebiete ausgewiesen. Alle Probleme der Meere seien von Menschen geschaffen und könnten durch "entschiedenes, koordiniertes Handeln umgekehrt und verhindert werden".

Aufruf zu Aktionsplan

An dem Treffen nehmen Regierungs- und Staatschefs, Umweltminister und Vertreter von Umweltschutzorganisationen und Wirtschaft teil. Gastgeber sind Schweden und die Fidschi-Inseln. Auf dem Gipfel soll eine bereits ausgearbeitete Deklaration in Form eines Aufrufs zu einem Aktionsplan verabschiedet werden. Durch Klimawandel, Verschmutzung, Überfischung und wirtschaftliche Aktivitäten wie Schifffahrt und Rohstoffförderung sind die Ozeane zunehmend gefährdet.


Kardinal Peter Turkson (KNA)
Kardinal Peter Turkson / ( KNA )
Quelle:
KNA