Der US-Präsident reist zu drei Weltreligionen

Wie hält Trump es mit dem Glauben?

US-Präsident Donald Trump besucht mit Saudi-Arabien, Israel und dem Vatikan zentrale Heimstätten dreier Weltreligionen. Das wirft die Frage auf, wie religiös er selber ist.

US-Präsident Trump in Saudi-Arabien  / © Evan Vucci (dpa)
US-Präsident Trump in Saudi-Arabien / © Evan Vucci ( dpa )

Trump ist einer der am wenigsten gottesfürchtigen Präsidenten der US-Geschichte. Er befindet sich damit im krassen Gegensatz zu fast allen anderen republikanischen Präsidenten und Kandidaten, die ihre Religiosität auch im Amt oft mit Inbrunst lebten. Trump wurde nicht wegen seiner Frömmigkeit Präsident, sondern trotz ihrer Abwesenheit.

Trump (70) ist Presbyterianer, das ist der größte Zweig der reformierten Kirchen. Er bezeichnet sich als Protestant oder Anhänger einer "wunderbaren Religion".

Eine überzeugte Religiosität oder entsprechende Kenntnisse Trumps sind nicht bekannt. Mit dem christlichen Gedanken der Vergebung kann er nach eigenem Bekunden nichts anfangen. Er bringe die Dinge lieber selber wieder ins Lot und lasse Gott dabei aus dem Spiel.

"Seine" Gemeinde in Manhatten

In jungen Jahren besuchte Trump mit seinen Eltern und seinen vier Geschwistern die Marble Collegiate Church in Lower Manhattan. Er bezeichnet sie bis heute als seine Gemeinde. Aktiv ist er dort nicht.

Trump wurde von Norman Vincent Peal beeinflusst, der dort predigte ("Die Kraft des positiven Denkens".) Alle Biografen sagen aber, für das Verständnis Trumps seien Elternhaus und Werdegang viel entscheidender als religiöse Bezüge.

"Ohne christliches Fundament"

Der Ethikprofessor Stanley Hauerwas (Duke University) sieht bei Trump zwar religiöse Überzeugungen am Werk, allerdings ohne christliches Fundament.

Trump hebe die USA, ihre Größe und ihre Geschichte auf eine quasi göttliche Ebene. Aus Sicht der Christen sei das aber nur ein Götzendienst.

Gott in Trumps Wortwahl

In seiner Lebensweise, Wortwahl und der Zahl seiner Ehen entspricht Trump keinem kirchlichen Ideal. Trotzdem haben Evangelikale und auch Katholiken für Trumps Wahl keine geringe Rolle gespielt.

Trump löste einen Teil seiner Versprechungen an die Evangelikalen zuletzt mit einem Dekret ein. Es blieb hinter fundamentalistischen Erwartungen zurück.

Er selbst im Mittelpunkt

Trump regiert die USA als ein Land, das über Jahrzehnte größten Wert auf christliche Religiosität gelegt hat, dessen lange Linien ausweislich der Daten- und Umfragelage aber klar in Richtung Säkularisation weisen.

Im Mittelpunkt eines der wenigen religiös konnotierten Zitate Trumps steht, wie so oft, er selbst: "Ich werde einer der größten Präsidenten sein, die Gott jemals geschaffen hat."


Quelle:
dpa