Streit zwischen Bolivien und Chile

Papst Franziskus soll vermitteln

Bolivien und Chile streiten um neun bolivianische Sicherheitskräfte, die im März in Chile wegen Grenzvergehen verhaftet wurden. Jetzt soll Papst Franziskus vermitteln.

Evo Morales (dpa)
Evo Morales / ( dpa )

Boliviens Präsident Evo Morales hat den Papst in einem Schreiben um Vermittlung gebeten. Einen entsprechenden Brief an Franziskus verlas Morales bei einer Pressekonferenz in La Paz. Er erklärte, die Mitte März verhafteten Bolivianer hätten an einem Einsatz gegen Schmuggler teilgenommen; ihre Festnahme sei willkürlich gewesen.

In beiden Ländern gibt es widersprüchliche Darstellungen über die Gründe der Festnahme. Die chilenischen Behörden erklären, die Männer seien wegen eines versuchten Überfalls auf einen LKW festgenommen worden. Boliviens Regierung gibt an, sie seien auf bolivianischen Territorium von chilenischen Sicherheitskräften verhaftet worden, als diese sich bei einem Einsatz gegen Schmuggelbanden befunden hätten. Die chilenischen Beamten hätten so versucht, eigene illegale Aktivitäten zu vertuschen.

Zwischen beiden Ländern gibt es seit Jahrzehnten immer wieder Auseinandersetzungen. Bolivien fordert von Chile die Rückgabe eines im sogenannten Salpeterkrieg (1879-1883) verloren gegangenen 400 Kilometer langen Küstenstreifens. Der Fall beschäftigt den Internationalen Gerichtshof (IGH).


Bei einer Audienz bekommt Franziskus von Boliviens Präsident Morales Bücher über Coca / © Alessandra Tarantino (dpa)
Bei einer Audienz bekommt Franziskus von Boliviens Präsident Morales Bücher über Coca / © Alessandra Tarantino ( dpa )
Quelle:
KNA