Französische Bischofskonferenz positioniert sich nicht vor Wahl

Traditionelle Gründe

Die Französische Bischofskonferenz ergreift vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Frankreich nicht Partei für einen Kandidaten. Das bestätigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Georges Pontier, an diesem Mittwoch.

Französische Flagge vor dem Eiffelturm / © Peter Kneffel (dpa)
Französische Flagge vor dem Eiffelturm / © Peter Kneffel ( dpa )

Die Bischöfe befänden sich in einer "schwierigen" Situation, so Pontier in einem veröffentlichten Interview auf der Internetseite der Bischofskonferenz.. Sie setzten auf das "Urteilsvermögen" der Gläubigen und nicht auf eine Wahlempfehlung, betonte der Erzbischof von Marseille weiter.

Zuvor hatte die stellvertretende Chefredakteurin der französischen Zeitung "La Croix", Isabelle de Gaulmyn, das "Schweigen der Bischöfe" kritisiert.

Keine Wahlempfehlung aus Tradition

Pontier erklärte in der Mitteilung, dass die Bischöfe seit 45 Jahren keine Wahlempfehlung gegeben hätten. "Es wäre einfacher, eine Wahlempfehlung zu geben", schreibt er. Doch die Kirche glaube an den Wert der Politik, der durch Beschimpfungen nicht geschmälert werden könne.

Mittlerweile haben sich allerdings mehrere französische Bischöfe für eine Wahl des unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron und gegen die Kandidatin des rechtspopulistischen Front National, Marine Le Pen, ausgesprochen. Frankreich wählt am kommenden Sonntag in einem zweiten Wahlgang den Nachfolger von Francois Hollande.


Quelle:
KNA