Erdogan kritisiert Kopftuch-Urteil

"Macht fünf Kinder, nicht drei"

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Landsleute in Europa aufgefordert, mehr Kinder zu bekommen: "Macht nicht drei, sondern fünf Kinder. Ihr seid die Zukunft Europas."

Frauen mit Kopftüchern bei Gerichtsverhandlung / © Jörg Carstensen (dpa)
Frauen mit Kopftüchern bei Gerichtsverhandlung / © Jörg Carstensen ( dpa )

"Schickt eure Kinder auf die besten Schulen, lebt mit euren Familien in den besten Vierteln, fahrt die besten Autos, lebt in den besten Häusern", sgte Erdogan laut Medienberichten am Wochenende in der westtürkischen Stadt Eskisehir. Dies sei die richtige Antwort auf Unhöflichkeit und Feindschaft, die Türken im "faschistischen Europa" angetan werde. In Deutschland und den Niederlanden waren umstrittene Wahlkampfauftritte türkischer Politiker abgesagt worden.

Der Staatspräsident kritisierte den Berichten zufolge erneut das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), wonach Arbeitgeber in bestimmten Fällen religiöse Symbole wie das Kopftuch am Arbeitsplatz verbieten dürfen. Erdogan warf dem Gericht Doppelstandards vor, da es nicht auch die jüdische Kippa verbiete. Das Urteil nimmt jedoch Bezug auf alle religiösen Symbole.

Der EuGH hatte am Dienstag ein Urteil zum Tragen von islamischen Kopftüchern in Unternehmen veröffentlicht. Voraussetzung für ein derartiges Verbot sei, dass das Unternehmen allen Mitarbeitern das Tragen religiöser Symbole verbiete und dies ein angemessenes Mittel zur Erreichung eines Zieles sei, etwa der Neutralität im Umgang mit Kunden.


Türkischer Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan / © Presidential Press Office / Hand (dpa)
Türkischer Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan / © Presidential Press Office / Hand ( dpa )
Quelle:
KNA