Gates und Sänger Bono loben Afrika-Politik der Bundesregierung

Auf dem richtigen Weg

Microsoft-Gründer Bill Gates und U2-Sänger Bono haben Deutschlands Afrika-Politik gelobt. Gates und Bono sind jeweils in großen Entwicklungshilfeorganisationen engagiert.

Sänger Bono lobt die Entwicklungspolitik  / © Matthias Balk (dpa)
Sänger Bono lobt die Entwicklungspolitik / © Matthias Balk ( dpa )

Die Bundesregierung sei mit ihrer aktuellen Entwicklungspolitik und dem sogenannten "Marshallplan mit Afrika" auf dem richtigen Weg, sagten Gates und Bono in einem gemeinsamen Interview, das sie der "Welt" und den Zeitungen der Leading European Newspaper Alliance (LENA) (Donnerstag) gaben.

Gates und Bono sind jeweils in großen Entwicklungshilfeorganisationen engagiert. Gates ist Mitgründer der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, Bono ist Gründer der Organisation One. Bono sagte, er sei beeindruckt von der Leidenschaft, mit der sich Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für sogenannten "Compacts mit Afrika" einsetze. Mit diesen Vereinbarungen wollen die führenden 20 Industrie- und Schwellenländer (G20) einen neuen großen Anlauf bei der Hilfe für Afrika nehmen.

Afrikas Erfolg wichtig für Deutschland

Schäuble wisse, dass der wirtschaftliche Erfolg in Afrika wichtig für Deutschland und Europa sei, sagte Bono. Gates sagte, er begrüße es, dass der deutsche "Marshallplan mit Afrika" die Afrikaner zu einem Beitrag für die Entwicklung ihres Kontinents auffordere; es fehlten allerdings noch konkrete Zahlen und ein genauer Umriss.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise Afrika ins Zentrum ihrer Politik gerückt. Deutschland hat derzeit den G20-Vorsitz inne. Sie habe sich dazu bekannt, trotz der notwendigen Erhöhungen des Verteidigungsetats die Ausgaben für Entwicklungshilfe nicht zu vernachlässigen, sagten Gates und Bono.

USA größter Geber

Mit Blick auf die US-Regierung gibt sich Gates vorsichtig optimistisch: "Die Trump-Administration hat ihr Budget noch nicht verabschiedet, also auch nichts gekürzt." Die USA seien in absoluten Zahlen mit rund 30 Milliarden Dollar im Jahr der größte Geber von Entwicklungshilfe weltweit. "Ich kenne den neuen Außenminister, Rex Tillerson, ganz gut und habe ihn vor ein paar Wochen getroffen", sagte Gates. Aber es werde eine Herausforderung, die Mittel für Entwicklungshilfe hochzuhalten, es gebe viele andere Prioritäten.

Der Zeitungskooperation Leading European Newspaper Alliance (LENA) gehören neben der "Welt" die italienische Zeitung "La Repubblica", "El País" aus Spanien, "Le Soir" aus Belgien, "Le Figaro" aus Frankreich sowie aus der Schweiz "La Tribune de Geneve" und "Der Tagesanzeiger" an.


Quelle:
KNA