El Salvadors Kirche sieht Dialog mit Mara-Gangs unverzichtbar

"Träume für Jugendliche"

Die katholische Kirche in El Salvador steht für mögliche Friedensgespräche zwischen der Regierung und den bewaffneten Mara-Gangs als Vermittler zur Verfügung.

Jugendgang in El Salvador / © Oscar Rivera (dpa)
Jugendgang in El Salvador / © Oscar Rivera ( dpa )

Das erklärte San Salvadors Weihbischof Gregorio Rosa Chavez am Sonntag (Ortszeit) im Rahmen der wöchentlichen Pressekonferenz. Das sei ein wichtiges Thema, sagte Rosa Chavez nach Angaben der Tageszeitung "La Pagina". Sollte die Kirche eingeladen und die Bedingungen geeignet sein, wäre eine Vermittlungsrolle der Kirche denkbar. Wenn nichts geschehe, werde man weiter jeden Tag die Toten zählen. "Ein Dialog ist unverzichtbar", so Rosa Chavez. Die Jugendlichen hätten ein Recht zu träumen und jene die den Weg der Gewalt eingeschlagen hätten, hätten ein Recht sich zu rehabilitieren.

Unter dem Begriff "Mara" wird eine Vielzahl von Banden zusammengefasst, die in Nord- und Mittelamerika agieren. El Salvador gilt als Ursprungsland dieser Kriminalitätsform. Dort gibt es nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen bis zu 100.000 Mitglieder der gewalttätigen Gangs, die mit Drogenhandel, Schutzgelderpressung oder Prostitution Einnahmen generieren.

Mordrate um die Hälfte gesunken

Im Jahr 2012 hatte die katholische Kirche gemeinsam mit Vertretern der Zivilgesellschaft auf dem Verhandlungsweg versucht, die Gewalt zwischen rivalisierenden Banden sowie der Polizei in dem mittelamerikanischen Land zu verringern. Nach dem Waffenstillstand sank die Mordrate um fast die Hälfte. Dies fand weltweite Beachtung. Allerdings ist das Projekt inzwischen gescheitert; die salvadorianische Regierung setzt wieder auf eine Politik der harten Hand.

Am Montag wird El Salvadors Präsident Salvador Sanchez Ceren im Rahmen der Gedenkfeier für die Beendigung des Bürgerkrieges vor 25 Jahren über Vorschläge eines neuen Gesellschaftsvertrages informieren, der mit Hilfe eines UN-Sondervermittlers ausgehandelt werden soll. Salvadorianische Medien spekulieren darüber, dass Sanchez Ceren dann auch über mögliche Gespräche mit den Mara-Gangs spreche.


Quelle:
KNA