Bischöfe gehen auf Distanz zu Gebetsaktion für Orban

Reine Privatangelegenheit

Die Slowakische Bischofskonferenz hat sich von einer Gebetsaktion von ungarischen Priestern in der Slowakei für den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban distanziert.

Viktor Orban / © Djordje Savic (dpa)
Viktor Orban / © Djordje Savic ( dpa )

Die slowakischen Bischöfe wüssten nichts von der Initiative und betrachteten sie als reine Privatangelegenheit, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz, Martin Kramara.

Trost für ungarischen Ministerpräsidenten

Gestartet hatte die sogenannte Gebetskette ein in Rom wirkender ungarischer Benediktiner. In dem von ihm verfassten Text bittet er Gott, den ungarischen Ministerpräsidenten zu segnen und zu trösten, wenn er traurig sei. Die Verbreitung erfolgt über das Internet unter ungarischen Priestern weltweit.

Der Kirchenrechtsexperte Antal Szlavik sagte der slowakischen Tageszeitung "Sme", beten könne man an sich für jedermann; dies bedeute "nicht zwangsläufig die Überhöhung einer Persönlichkeit" und "schadet niemals". Um für irgendein Anliegen zu bitten, benötigten die Gläubigen daher auch keine Genehmigung. Auch der Text bedürfe von Rechts wegen keiner offiziellen Beglaubigung.

Orban als "Ausnahmepolitiker"?

Unterstützer der Aktion betonten laut Medienberichten ihre Zustimmung zur Flüchtlingspolitik des ungarischen Ministerpräsidenten. Orban sei "ein Ausnahmepolitiker", wird ein ungarischer Pfarrer zitiert. Er habe viele Feinde, "weil er das christliche Europa vor den Migranten, den Liberalen und den Freimaurern in Brüssel schützt".


Quelle:
KNA