Präsidentenwahl in den USA

Trump liegt vorn

Donald Trump ist der Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl nur noch schwer zu nehmen. Der umstrittene Republikaner entschied am frühen Morgen wichtige Schlüsselstaaten für sich - darunter Florida, North Carolina und Ohio.

Donald Trump / © David Maxwell (dpa)
Donald Trump / © David Maxwell ( dpa )

Trumps demokratische Konkurrentin Hillary Clinton gewann in Virginia und Colorado. Rechnerisch hat sie aktuell noch Chancen auf einen Sieg, bräuchte aber unerwartete Triumphe in mehreren Staaten. Die Siege Trumps kamen überraschend, er sicherte sich die meisten der umkämpften Wechselwähler-Staaten. Eigentlich war Clinton als Favoritin in die Wahl gegangen.

Vor allem in den Bundesstaaten im sogenannten Rostgürtel der USA wie Wisconsin und Michigan lag die Demokratin überraschend hinten. Trumps Wahlkampf, in dem er auch gegen internationale Handelsabkommen und Globalisierung Stimmung gemacht hatte, verfing in diesen von Abschwung geprägten Gegenden offensichtlich sehr. Das hatten Meinungsforscher so nicht vorausgesehen.

Für die Republikaner deutete sich ein politischer Durchmarsch an. Sie dominieren weiter im Repräsentantenhaus. Auch im Senat sah es nicht nach einem Sieg für die Demokraten aus, die sich darauf große Hoffnungen gemacht hatten. Im Falle eines Wahlsieges könnte Trump mit einer Mehrheit in beiden Parlamentskammern reagieren.

Das kleinere Übel

Noch nie in der Geschichte der US-Wahlen waren zwei Kandidaten gleichermaßen so unbeliebt: Trump wegen seiner Art und seiner Ausfälle, Clinton wegen ihrer Skandale und ihrer Nähe zum bestehenden Machtsystem. In den vergangenen Wochen lieferten sie sich erbitterte Auseinandersetzungen. Der Wahlkampf gilt als einer der härtesten und schmutzigsten der amerikanischen Geschichte. Er war geprägt von persönlichen Beleidigungen und Schmähungen. Fakten und Inhalte spielten kaum eine Rolle.

Aus der katholischen kirche hatte es vor der Wahl keine Empfehlung für einen Kandidaten gegeben. Der Chefredakteur der deutschen Ausgabe der Catholic News Agency, Anian Christoph Wimmer, sagte zum Wahlverhalten der US-Amerikaner: "Sie stimmen eigentlich nicht für einen Kandidaten oder eine Kandidatin, sondern gegen den anderen, wählen also das in ihren Augen kleinere Übel. Bei Trump ist es halt so, dass meine Kollegen in den USA mit sehr kritischen Augen zur Kenntnis genommen haben, dass er sich in Sachen Lebensschutz auch erst relativ spät und zögerlich positioniert und sich ganz explizit bei katholischen Intellektuellen konservativer Couleur angebiedert hat."


Quelle:
dpa , DR