UN-Sonderberichterstatter für besseren Schutz der Religionsfreiheit

Große Wachsamkeit nötig

Der UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Heiner Bielefeldt, fordert einen besserem Schutz der Religionsfreiheit. Er hat die Vereinten Nationen zu größerer Wachsamkeit aufgerufen.

 (DR)

Die weltweite Unterdrückung von Religions- und Glaubensfreiheit habe viele Formen, so Heiner Bielefeld, UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, am Freitag vor der UN-Vollversammlung in New York. Die zuständigen Gremien konzentrierten sich auf die staatliche Verfolgung von Blasphemie, Glaubenswechsel und Missionierung. Daneben gebe es aber weitere Instrumente, um die Sicherheit und Freiheit von Individuen in Glaubensfragen zu gefährden.

Der Deutsche nannte als Beispiel bürokratische Schikanen und ein diskriminierendes Familienrecht. Staaten fänden viele Wege, um Ungleichheiten und Stigmatisierung mit religiöser Begründung festzuschreiben. Bielefeldt äußerte sich anlässlich der Vorstellung eines Berichts zur Lage der Religionsfreiheit in der Welt.

Gründe für Unterdrückung bei den Menschen selbst

Der Professor für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der Universität Erlangen-Nürnberg betonte, die Gründe für die Unterdrückung seien weniger in den Religionen selbst, sondern bei den Menschen zu suchen. Letztlich seien sie für die Interpretation religiöser Lehren verantwortlich. Sie könnten offenherzig oder engstirnig ausfallen.

Bielefeldt verwies auf einen Trend autoritärer Staaten, alle Aspekte ihrer Bürger kontrollieren zu wollen. Das eigene religiöse Bekenntnis und die Verfolgung anderer Bekenntnisse dienten ihnen oft dazu, das Volk an das Regime zu binden.


Quelle:
KNA