Merkel reist nach Afrika

"Das Wohl Afrikas liegt im deutschen Interesse"

Einen Tag vor ihrer Reise nach Afrika hat Angela Merkel (CDU) in ihrem Podcast betont, wie wichtig Afrika für Deutschland sei. Sie setze vor allem auf private Investitionen in den Kontinent, so die Bundeskanzlerin.

Angela Merkel (CDU) während einer Rede / © Maurizio Gambarini (dpa)
Angela Merkel (CDU) während einer Rede / © Maurizio Gambarini ( dpa )

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor ihrer Afrikareise die Bedeutung von privaten Investitionen für die Entwicklung des Kontinents betont. Neben der klassischen Entwicklungshilfe müssten gute Rahmenbedingungen für private Investitionen geschaffen werden, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. "Denn alleine mit staatlichen Unterstützungen wird man die Entwicklung eines ganzen Kontinents nicht voranbringen können."

Die Bundeskanzlerin würdigte zudem die Arbeit der Afrikanischen Union (AU). Zwar gebe es in Afrika weiterhin zahlreiche Unruheherde, aber die AU gehe heute "sehr viel selbstbewusster an die Lösung dieser Konflikte heran" etwa mit eigenen Truppen und Vermittlungsbemühungen. Deutschland unterstütze das Bündnis bei dem Ziel, "selber die Geschicke in die Hand zu nehmen".

 

 

Merkel betonte, Deutschland und Europa müssten sich "noch sehr viel stärker für die Geschicke Afrikas interessieren". Afrika werde als Nachbarkontinent von Europa an Bedeutung zunehmen. Innerhalb der kommenden 35 Jahre werde sich die dortige Bevölkerung auf 2,6 Milliarden verdoppeln. "Es liegt in unserem wohlverstandenen Interesse, eine gute Entwicklung Afrikas zu begleiten, wenngleich die Länder natürlich auch ihren eigenen Beitrag zu guter Regierungsführung leisten müssen", so die Bundeskanzlerin.

Zum Thema Fluchtursachen verwies Merkel auf die dramatische humanitäre Situation in der Tschadsee-Region. Mit dem Schrumpfen des Sees verlören Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage. Zugleich betriebe die Terrorgruppe Boko Haram dort "eine brutale Politik der Vernichtung". Angesichts der Unterfinanzierung der dortigen UN-Programme werde sie sich bei ihrem Besuch über zusätzliche Hilfsmöglichkeiten informieren.

Drei Tage, drei Länder

Merkel bricht am Sonntag zu einer dreitägigen Afrikareise auf. Stationen sind Mali, Niger und Äthiopien. Im Zentrum steht die Zusammenarbeit im Rahmen der EU-Migrationspartnerschaften. Zu den weiteren Themen gehören die wirtschaftliche Entwicklung in der Region sowie die Herausforderungen durch den islamistischen Terrorismus.


Quelle:
KNA