Erzbischof Schick kritisiert CSU-Vorstoß in der Flüchtlingspolitik

Forderung muss durch "Sieb der Vernunft"

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hält nichts von der CSU-Forderung, Zuwanderern aus dem christlich-abendländischen Kulturkreis den Vorzug zu geben. Er sprach generell von einer sehr emotionalen Diskussion zu dem Thema.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer (dpa)
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer ( dpa )

Seines Erachtens müsse der CSU-Vorschlag noch einmal "durch das Sieb der Vernunft" gehen, so Schick am Freitag gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Angesprochen auf den zunehmenden Rechtsruck in Deutschland und anderen EU-Ländern sagte Schick, Aufgabe der Kirche sei es Werte wie Toleranz, Verständnis und Mitgefühl in die Gesellschaft hineinzubringen. Sie tue dies durch Verkündigung, Jugendarbeit und Religionsunterricht. Dies gelinge ihr mal besser und mal weniger gut.

Auf christliche Tradition besinnen

Wichtig für die Gesellschaft sei es allerdings, so der Erzbischof, "dass wir uns auf unsere christlich geprägte Tradition besinnen". Danach ist die Menschenwürde für jeden Menschen unabhängig von Herkunft, Rasse, Nation und Religion gültig. Das sei aus dem Fundament der christlichen Tradition gewachsen und "das muss unser Markenzeichen" bleiben.

Weiter sprach sich Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, dafür aus, mehr zu tun für jene Flüchtlinge, die in Lagern etwa im Irak, Syrien oder Jordanien untergekommen seien. Diese würden nicht weg wollen, sondern warteten auf den Frieden, um endlich in ihre Heimat zurückkehren zu können.


Quelle:
KNA