Bildungsreform strengreligiöser Schulen in Israel torpediert

Weiterhin ohne Mathe

Israels rechts-religiöse Regierung hat eine geplante Bildungsreform in ultra-orthodoxen jüdischen Schulen wieder rückgängig gemacht. Das Parlament in Jerusalem billigte in der Nacht zum Dienstag einen entsprechenden Gesetzentwurf

 (DR)

Das berichteten israelische Medien. Strengreliöse Schulen müssen demnach weiterhin keine Fächer wie Englisch oder Mathematik anbieten, um staatliche Fördergelder zu erhalten. Die vorherige Regierung hatte sich für eine Reform dieser Regelung eingesetzt. Absolventen ultraorthodoxer Schulen haben es oft schwer auf dem israelischen Arbeitsmarkt, weil ihnen grundsätzliche Kenntnisse fehlen.

Schulen für ultraorthodoxe Juden konzentrieren sich vor allem auf religiöse Studien. Zuletzt haben mehr als 50 ehemalige strengreligiöse Juden den Staat wegen mangelnder Schuldbildung verklagt. Die Zahl der ultraorthodoxen Juden in Israel wird auf bis zu eine Million geschätzt. Dies entspricht rund zwölf Prozent der Bevölkerung. Etwa 430 000 Schüler werden heute nach Angaben der Nachrichtenseite "ynet" in strengreligiösen Schulen unterrichtet.


Quelle:
dpa