Nach Papstbesuch keine geänderte Flüchtlingspolitik in Polen

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Auch nach dem Besuch von Papst Franziskus sieht Polens Regierung keinen Anlass zur Änderung ihrer Flüchtlingspolitik. Das Migrationsproblem müsse außerhalb der Europäischen Union gelöst werden, sagte Ministerpräsidentin Beata Szydlo.

Papst Franziskus und Beata Szydlo / © Press Office/ Osservatore Romano (dpa)
Papst Franziskus und Beata Szydlo / © Press Office/ Osservatore Romano ( dpa )

Bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des 31. Weltjugendtages rief sie zugleich dazu auf, die Äußerungen des Papstes bei seinem fünftägigen Aufenthalt nun zu analysieren. Wie die Spitzenvertreter der katholischen Kirche in Polen wertete sie die Visite als "großes historisches Ereignis", sagte Szdlo am späten Sonntagabend in Krakau.

Vor Repräsentanten von Politik und Gesellschaft Polens forderte Franziskus am Mittwoch "Solidarität gegenüber denen, die ihrer Grundrechte beraubt sind, darunter des Rechtes, in Freiheit und Sicherheit den eigenen Glauben zu bekennen". Szydlo betonte, ihre Regierung engagiere sich bereits sehr stark für Menschen, die Hilfe bräuchten, unter anderem im Mittleren Osten, und werde die humanitäre Hilfe im kommenden Jahr noch verstärken. So fänden Menschen aus der Ukraine in Polen "Arbeit und ein Zuhause". Bei seinen Hilfen kooperiere Polen "mit dem deutschen Partner und Bundeskanzlerin Angela Merkel".

Der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, sagte, der Weltjugendtag habe anfängliche Befürchtungen widerlegt, dass Polen sich nur auf den aus dem Land stammenden Papst Johannes Paul II. (1978-2005) beziehe. Es sei sichtbar gewesen, dass die polnische Jugend auch Papst Franziskus enthusiastisch empfangen habe. Der Krakauer Erzbischof und Kardinal Stanislaw Dziwisz betonte, bei seinem ersten Besuch in einem osteuropäischen Land habe Papst Franziskus die dortige Mentalität besser kennenlernen können.


Quelle:
KNA