"Spiegel": Missbrauchs-Fonds geht das Geld aus

Knapp bei Kasse

In einem Brief an 13 Ministerpräsidenten hat der Bundesbeauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs die Länder aufgefordert, endlich Geld für einen Hilfsfonds zur Unterstützung von Missbrauchsopfern bereitzustellen. 

Kampf gegen Kindesmissbrauch (dpa)
Kampf gegen Kindesmissbrauch / ( dpa )

Wie der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe berichtet, mahnt Johannes-Wilhelm Rörig in dem Schreiben, nur wenn alle Länder einzahlten, könnten Betroffene weiterhin die "dringend erforderliche" Hilfe erhalten. Rörig habe den Brief am Donnerstag dieser Woche verschickt.

Hessen hat in dieser Woche angekündigt, seinen Anteil für 2017 und 2018 leisten zu wollen. Dennoch sei absehbar, so Rörig, dass dem Fonds bald das Geld ausgehe. Bisher lägen schon über 5.500 Anträge von Betroffenen vor, die im familiären Umfeld missbraucht worden sind. Damit sei das aktuelle Fondsvolumen von 58 Millionen Euro nahezu aufgebraucht. Die Betroffenen hätten große Hoffnungen in den Fonds und die Zusagen der Politik gesetzt, so Rörig. Es sei nun "höchste Zeit, die Politik der kalten Herzen zu beenden".

Hilfe für Missbrauchsopfer

Der Hilfsfonds war 2013 von der Bundesregierung eingerichtet worden. Er sollte 100 Millionen Euro umfassen, um etwa Beratungs- und Betreuungskosten oder psychotherapeutische Hilfen für die Opfer von Kindesmissbrauch in Familien zu finanzieren. Doch bislang haben lediglich der Bund sowie die Länder Bayern und Mecklenburg-Vorpommern eingezahlt.


Quelle:
epd