Schönborn ruft Präsidentschaftskandidaten zur Fairness auf

"Bloß keine Schlammschlacht"

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn plädiert für ein Fairnessabkommen zwischen den Bundespräsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer. "Eine Schlammschlacht ist das Letzte, was wir jetzt brauchen können".

Österreichs Präsidentschaftskandidaten Van der Bellen (l.) und Hofer / © Christian Bruna (dpa)
Österreichs Präsidentschaftskandidaten Van der Bellen (l.) und Hofer / © Christian Bruna ( dpa )

Das schreibt der Erzbischof in seiner Freitags-Kolumne in der Gratiszeitung "Heute". Es sei zu berücksichtigen, dass es "ein Leben nach der Wahl" gebe, der Gewählte werde "der Präsident aller Menschen in unserem Land sein müssen".

Schönborn verteidigt Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes

Obwohl die Wiederholung der Stichwahl vom 22. Mai wegen der Gefahr einer noch größeren Polarisierung "eine große Herausforderung für Österreich" sei, verteidigte Schönborn erneut die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes als "kräftiges Lebenszeichen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit". Der Kardinal wörtlich: "Wir dürfen dankbar sein, dass wir in Österreich echte freie und geheime Wahlen haben. Und es ist gut, dass wir Höchstrichter haben, die dieses Wahlrecht schützen."

Urnengang am Fest der Schutzengel

Dass der dritte Urnengang für die Hofburgwahl am 2. Oktober stattfinden wird, freue ihn, so Schönborn. An diesem Tag begehe die Kirche das Fest der Schutzengel. "Wir alle brauchen unseren Schutzengel", schrieb Schönborn. "Jetzt braucht Österreich ganz besonders seine Schutzengel." Er vertraue auf deren Hilfe "für einen guten Weg unseres Landes. Bis zur Wahl! Und auch danach!"

Unterdessen rief Heinz Fischer, der scheidende Bundespräsident Österreichs, am Freitag bei seiner Abschiedsrede im Parlament zu einer "breiten Koalition gegen Hass und Gewalt" auf. Er warnte vor der "zerstörerischen Kraft des Hasses", die sich zuerst in Worten und dann in Taten zeige. Mit Blick auf die erneute Stichwahl für das Präsidentenamt plädierte Fischer ebenfalls für Fairness im Wahlkampf.


Quelle:
KNA