Nach Orlando-Massaker

US-Pastor sorgt mit Hasspredigt für Eklat

Ein kalifornischer Geistlicher hat mit einer Predigt zum Massaker von Orlando landesweite Empörung ausgelöst. Zahlreiche Menschen forderten die Absetzung des Pastors.

Weltweites Gedenken an Opfer von Orlando / © afp (AFP)
Weltweites Gedenken an Opfer von Orlando / © afp ( AFP )

Ein Video, das in mehreren Medien und in den Sozialen Netzwerken kursiert, zeigt Roger Jimenez, Pastor der Verity-Baptistenkirche in Sacramento, wie er die 49 Opfer aus dem Schwulen-Club "Pulse" als "Sodomiten" und "Sexualverbrecher" beschimpft. "Ich glaube, Orlando ist nun ein wenig sicherer", sagte Jimenez. "Die Tragödie ist, dass nicht mehr von ihnen gestorben sind."

Gläubige Christen, so empfahl der Pastor, sollten wegen der Bluttat nicht traurig sein. Schließlich sei es Gottes Wille, dass "solche Leute" mit dem Tod bestraft würden. Er rufe niemanden auf, Homosexuelle umzubringen; aber eine "rechtschaffene" Regierung würde sie alle vor ein Erschießungskommando stellen und ihnen "die Hirne wegblasen", so Jimenez.

Jimenez nahm Äußerungen nicht zurück

Die Predigt sorgte in den Sozialen Netzwerken für heftige Reaktionen. Auf der Facebook-Seite der Baptistenkirche ging eine Flut empörter Kommentare ein. Die Unterzeichner einer Online-Petition fordern die Absetzung des Pastors. Auch der demokratische Bürgermeister von Sacramento, Kevin Johnson, verurteilte die Worte von Jimenez: "Diese hasserfüllten Äußerungen eines Predigers spiegeln keine christlichen Werte wider und haben in unserer Gesellschaft keinen Platz", schrieb er auf Twitter.

Jimenez selbst blieb auf Nachfrage der Lokalzeitung "The Sacramento Bee" am Dienstag (Ortszeit) unnachgiebig: "Alles, was ich sage, ist, dass es keine Tragödie ist, wenn Leute sterben, die den Tod verdient haben."

Am Sonntagmorgen hatte der 29-jährige Omar Mateen, ein US-Bürger mit afghanischen Wurzeln, in Orlando (Florida) 49 Menschen getötet und 53 verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Das Blutbad im Nachtclub "Pulse", der als Treffpunkt von Lesben und Schwulen bekannt ist, gilt als bislang schlimmste Tat eines Todesschützen in der US-Geschichte.


Quelle:
KNA