Europäische Bischöfe fordern authentische EU-Friedenspolitik

Anstoß für neue EU-Leitlinien

Die EU-Bischofskommission COMECE hat in Brüssel ihren Friedensbericht vorgestellt. Gewaltvermeidung, Gerechtigkeit und Sicherheit sollten Grundpfeiler einer "authentischen" EU-Friedenspolitik darstellen.

 (DR)

Die EU sei umgeben von einem "Bogen der Instabilität", während ihre eigenen Städte von Terrorangriffen heimgesucht worden seien. Kriege in Syrien, Irak und Libyen sowie Konflikte im Osten der Ukraine seien nur einige Beispiele. Jetzt sei die Zeit für die EU gekommen, ihrer Berufung zur Förderung des Friedens in der Welt gerecht zu werden und eine "bedeutsamere Rolle" auf der Weltbühne zu spielen.

Beginn eines gemeinschaftsbildenden Prozesses

COMECE-Vizepräsident und Weihbischof Jean Kockerols sagte, der Bericht basiere auf dem umfassenden Friedensverständnis der Kirche. Frieden bedeute nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern beruhe auf Prinzipien wie Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Freiheit. Konflikte müssten der Beginn eines gemeinschaftsbildenden Prozesses sein. Kockerols hoffe, dass der Bericht den 28 EU-Staats- und Regierungschefs helfe, eine ambitionierte globale Strategie zu entwerfen.

Ende Juni werden die EU-Staats- und Regierungschefs voraussichtlich die strategischen Leitlinien für die Außen- und Sicherheitspolitik neu gestalten. Die COMECE übergab den Friedensbericht bereits an die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, die für die Ausarbeitung der globalen Strategie verantwortlich ist. Sie begrüßte die Vorschläge und betonte den besonderen Beitrag, den die katholische Kirche mit ihren weltweiten Netzwerken und ihren gesellschaftliche Verbindungen zur EU-Friedensmissionen leiste.

In der COMECE sind Vertreter der Bischofskonferenzen aller 28 EU-Staaten zusammengeschlossen. Die letzte Veröffentlichung der Bischöfe zum Thema Frieden stammt aus dem Jahr 1999.


Quelle:
KNA