Kardinal Schönborn: Bundespräsident Van der Bellen muss Österreich einen

Mit Hilfe der Bürger

Nach der Präsidentenwahl in Österreich hat der Vorsitzende der nationalen Bischofskonferenz, Kardinal Schönborn, vor einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft gewarnt. Es gelte, das Einende vor das Trennende zu stellen.

50,3 Prozent für Alexander van der Bellen / © Christian Bruna (dpa)
50,3 Prozent für Alexander van der Bellen / © Christian Bruna ( dpa )

"Angesichts des sehr knappen Wahlergebnisses ist es besonders wichtig, dass der Bundespräsident das Einende vor das Trennende stellt", sagte Kardinal Christoph Schönborn am Montag der Wiener Presseagentur Kathpress.

Zuvor hatte der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen mit 50,3 Prozent der Stimmen das Stechen gegen den Kandidaten der rechtsgerichteten FPÖ, Norbert Hofer, gewonnen. Der hauchdünne Vorsprung ergab sich nach der Auszählung der Briefwahlstimmen am Tag nach der Wahl. Schönborn gratulierte Van der Bellen im Interview zu seinem Erfolg.

Polarisierung auch innerhalb der Kirche

Gleichzeitig betonte er: "Der neue Bundespräsident muss versuchen, das Land zusammenzuführen." Der Wahlkampf habe die Österreicher stark polarisiert, auch innerhalb der Kirche. "Ich vertraue darauf, dass die Österreicher als reife Demokraten jetzt den Weg des Miteinander gehen. Es ist die erste Pflicht des neuen Bundespräsidenten, das zu fördern." Nötig sei das Verantwortungsbewusstsein aller politischen Kräfte in Österreich. "An uns Bürgern und Bürgerinnen liegt es, sie dabei zu unterstützen."

Die hohe Wahlbeteiligung zeige das starke Interesse der Österreicher am Amt des Bundespräsidenten, so Schönborn weiter. Er wünsche dem künftigen Staatsoberhaupt Gottes Segen für sein hohes Amt. "Ich wünsche ihm eine gute Hand für das Miteinander, das Österreich zu einem stabilen, freien und auch prosperierenden Land gemacht hat. Und ich wünsche ihm ein gutes Gespür für die Aufgabe Österreichs in Europa und in der Welt."


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