Anlässlich des 80. Geburtstag von Kardinal Karl Lehmann hat EU-Parlamentspräsident Martin Schulz eine Festrede auf den Bischof von Mainz gehalten. Mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingskrise beklagte Schulz, dass Europa in Referenden abgelehnt werde und dass neue Grenzzäune und Mauern gebaut würden. Dies sei absurd angesichts globaler Herausforderungen, die kein Nationalstaat allein bewältigen könne. Es gehe nicht darum, den Nationalstaat zu überwinden, denn er werde ganz sicher noch gebraucht, sagte der EU-Parlamentspräsident. Dies aber nicht als Gegensatz zu Europa, sondern als Ergänzung: "Europa ist unser Instrument, um auch in Zukunft Frieden, Wohlstand und Sicherheit auf unserem Kontinent zu bewahren."
Als eine zivilisatorische Errungenschaft von epochaler Bedeutung würdigte Schulz das Recht auf freie Religionsausübung. Er rief dazu auf, sich denjenigen entschieden in den Weg zu stellen, die wieder Hass gegen religiöse Glaubensgemeinschaften predigten.
