Kölner Oberbürgermeistern sagt gegen Attentäter aus

"Ich hatte Angst, gelähmt zu sein"

Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat am Freitag die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Prozess um das auf sie verübte Attentat ausgesagt. Erstmals seit der Tat sah sie nun den Angeklaten wieder.

Kölns Oberbürgermeisterin Reker / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Kölns Oberbürgermeisterin Reker / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Der 44-jährige Frank. S. muss sich wegen versuchtem Mord und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Er ist angeklagt, bei einer Wahlkampfveranstaltung am 17. Oktober in der Domstadt versucht haben, die damalige Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt "heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen mit einem Messer" zu töten. (AZ: OLG Düsseldorf, III - 6 StS 1/16)

"Die Konfrontation mit dem Attentäter im Gerichtssaal ist für mich kein Problem", sagte Reker zu Anfang im Gericht. In der Vernehmung als Zeugin schilderte sie die Geschehnisse vom 17. Oktober. "Ich erinnere mich daran, dass Frank S. auf dem Markt auf mich zukam und mich sehr freundlich um eine Rose gebeten hat", sagte sie. Dann habe er blitzschnell ein Messer gezogen und auf sie eingestochen. "Ich hatte Angst, gelähmt zu sein", schilderte Reker ihre Gefühle nach dem Messerangriff.

Zum Prozessauftakt vor zwei Wochen hatte der Angeklagte eine Tötungsabsicht bestritten. Mit dem Attentat auf Reker habe Frank S. ein Zeichen gegen die deutsche Ausländer- und Flüchtlingspolitik setzen wollen, so die Anklage. Reker war als damalige Kölner Sozialdezernentin mitverantwortlich für die Flüchtlingsbetreuung der Stadt. Zudem habe der Mann verhindern wollen, dass die Politikerin zur Oberbürgermeisterin gewählt wird. Der Angeklagte soll den Angaben nach vier weitere umstehende Personen verletzt haben.


Quelle:
dpa , epd