Theologin: Arbeiterrechte bei TTIP-Abkommen verteidigen

Humanität und Gerechtigkeit bewahren

Die Freiburger Theologin Nothelle-Wildfeuer hat davor gewarnt, dass durch das Wirtschaftsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA soziale Standards sinken könnten. Die Rechte der Arbeiter müssten verteidigt werden.

 (DR)

Es gelte, den europäischen, am Wohl des Menschen ausgerichteten Wirtschaftsstil zu verteidigen, sagte Ursula Nothelle-Wildfeuer der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg. Als Beispiele verwies sie auf Arbeitsrecht, Gesundheitsschutz, Transparenz oder Regeln für die Gerichtsbarkeit in Streitfällen. "Überall hier müssen die Standards der Humanität und Gerechtigkeit gewahrt und ausgebaut werden."

Barmherzigkeit gegenüber Flüchtlingen

In der Flüchtlingspolitik rief die Theologin zu einem barmherzigen und gerechten Umgang mit Schutzsuchenden auf. "Wir können ja nicht sagen, der christliche Grundsatz von Barmherzigkeit und Nächstenliebe gilt nur in den privaten vier Wänden. Dann wäre der Schritt nicht mehr weit zu sagen: Die Flüchtlinge stören und gefährden doch nur unser Gemeinwohl und deshalb bleiben die besser mal draußen."

Nothelle-Wildfeuer appellierte an die Bürger, sich bei ökonomischen oder sozialen Fehlentwicklungen zu Wort zu melden. Die Debatten dürften nicht den Ökonomen und Juristen überlassen werden. Sie erinnerte zum 25. Jahrestag der Sozialenzyklika "Centesimus annus" am 1. Mai daran, dass Kapitalismus immer in eine rechtsstaatliche Ordnung eingebunden werden müsse. In dem Lehrschreiben hatte Papst Johannes Paul II. 1991 nach dem Zusammenbruch des Ostblocks ein Wirtschaftssystem gefordert, das den Menschen und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt.


Quelle:
KNA