Kirche in Thüringen kritisiert AfD-Antrag zu Asylbewerbern

Religionsfreiheit nicht nur für Christen

Die katholische Kirche in Thüringen hat den Antrag der AfD-Landtagsfraktion über den Schutz christlicher Flüchtlinge kritisiert.  Alle Asylbewerber müssten unabhängig von ihrer Religion geschützt werden, hieß es.

Brennende Flüchtlingsunterkunft in Bautzen / © Rico Löb (dpa)
Brennende Flüchtlingsunterkunft in Bautzen / © Rico Löb ( dpa )

Angesichts vieler Angriffe auf Asylunterkünfte in den vergangenen Monaten stelle sich im Unterschied zum AfD-Antrag die Frage des Schutzes aller Asylbewerber unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, erklärte am Mittwoch das Katholische Büro Erfurt. Verhindert werden müssten Übergriffe auf muslimische, christliche, jesidische, "ja auf jeden Asylbewerber". Der bereits zweimal verschobene AfD-Antrag "Religionsfreiheit schützen - Übergriffe auf christliche Asylbewerber verhindern" (Drucksache 6/1763) steht auf der Tagesordnung der Plenarsitzung an diesem Donnerstag und Freitag.

Religionsfreiheit für alle

Religionsfreiheit sei nicht teilbar und gelte nicht nur exklusiv für christliche Asylbewerber, erklärte der Leiter des Katholischen Büros, Winfried Weinrich. "Religionsfreiheit ist ein Grundrecht, das jedem Menschen unabhängig von seiner Religion zusteht." Dies schließe jede religiös motivierte Diskriminierung aus - "natürlich auch gegen christliche Asylbewerber". Zudem sei es erforderlich, "religiös motivierter Diskriminierung unter Asylbewerbern aufgrund eines islamistisch geprägten Verständnisses zu begegnen". Das Katholische Büro Erfurt vertritt die Bistümer Erfurt, Dresden-Meißen und Fulda in der Thüringer Landespolitik.


Abgebrannte Flüchtlingsunterkunft in Bautzen / © Oliver Killig (dpa)
Abgebrannte Flüchtlingsunterkunft in Bautzen / © Oliver Killig ( dpa )
Quelle:
KNA