Martin Schulz sieht Europa gefährdet und hofft auf die Kirchen

Gemeinsamer Auftrag

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sieht Europa in einer tiefen Krise und hofft auf Abhilfe durch die Kirchen . "Die Werte der Toleranz, des Respekts, der Gleichheit, der Solidarität und des Friedens sind Teil unseres gemeinsamen Auftrages."

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz / © Patrick Seeger (dpa)
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz / © Patrick Seeger ( dpa )

Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), sieht Europa in einer tiefen Krise. "Dieses großartige Projekt ist heute gefährdeter denn je", sagte Martin Schulz in einem am Samstag vorab veröffentlichten Interview mit www.100tage100menschen.de, einer Website des 100. Deutschen Katholikentags im Mai in Leipzig. Die Mitgliedsstaaten seien "untereinander nicht solidarisch", nationale Egoismen bedrohten den Zusammenhalt, "zerstörerische Kräfte" wollten die europäischen Errungenschaften zunichtemachen.

Kirchen sollen Dialog suchen 

"Wir müssen dagegen ankämpfen und uns dafür einsetzen, dass Europa weiter zusammenrückt", forderte der SPD-Politiker. Dabei seien auch die Kirchen gefragt. "Die Werte der Toleranz, des Respekts, der Gleichheit, der Solidarität und des Friedens sind Teil unseres gemeinsamen Auftrages", betonte der Parlamentspräsident. Deshalb sei es "zeitgemäß", dass der Katholikentag in Leipzig stattfinde und nicht in einer katholischen Hochburg: "Es ist gut, wenn die Kirche den Dialog mit denen sucht, die ihr nicht angehören. Wenn wir nicht miteinander reden würden, würden wir ja aneinander vorbeileben", so Schulz.

Zehntausende Teilnehmer bei Katholikentag erwartet

Das Interview mit Schulz ist ab Sonntag auf www.100tage100menschen.de abrufbar. Bei der multimedialen Werbekampagne kommen Menschen zu Wort, die mit dem Leipziger Katholikentag in Verbindung stehen oder in Berührung kommen werden. Das Treffen findet vom 25. bis 29. Mai statt. Dazu werden Zehntausende Teilnehmer erwartet.


Quelle:
KNA