Wahlsonntag: Kardinal Marx appelliert an Christen

Keine Stimme für Hass und Rassismus

Am Sonntag wird in drei Bundesländern gewählt: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, hat dazu aufgefordert, nicht für fremdenfeindliche Kandidaten und Programme zu stimmen.

Reinhard Kardinal Marx / © Marijan Murat (dpa)
Reinhard Kardinal Marx / © Marijan Murat ( dpa )

"Ein Christ darf seine Stimme niemandem geben, der Hass verbreitet oder Rassismus predigt, der ausgrenzt und ein Freund-Feind-Schema propagiert", sagte er im Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Der politische Streit sei "enthemmter geworden", beklagte der Kardinal.

Deutliche Kritik äußerte Marx auch an dem unionsinternen Streit über die Flüchtlingspolitik. Manche Äußerungen aus der CSU hätten ihn "zumindest irritiert", sagte der Erzbischof von München und Freising. Der Begriff der Obergrenze suggeriere eine Lösung, "die so nicht zu finden ist", fügte er hinzu. "Mir wäre wirklich lieber, dass in einer solchen herausfordernden Situation die Regierung gemeinsam und im vertrauensvollen Miteinander agiert."

Marx bedauert Rückzug von Zornedinger Pfarrer

In dem Interview verteidigte der Erzbischof den Rücktritt des Pfarrers im oberbayerischen Zorneding, der sein Amt nach rassistischen Drohungen aufgegeben hatte. "Seine Entscheidung muss ich als Bischof respektieren, obwohl ich den Rückzug bedauere", sagte Marx. Die Auseinandersetzungen vor Ort seien "nicht gut gelaufen".

Das habe jedoch Konsequenzen gehabt, es seien auch Versöhnungsgespräche geführt worden.


Reinhard Kardinal Marx / © Marijan Murat (dpa)
Reinhard Kardinal Marx / © Marijan Murat ( dpa )
Quelle:
KNA