Pfarrer und Noch-Ehemann von AfD-Chefin Petry tritt CDU bei

Politisches Gegensignal

Sven Petry, evangelischer Pfarrer in Sachsen und Noch-Ehemann von AfD-Chefin Frauke Petry, ist vor einigen Monaten in die CDU eingetreten. Nun begründet er öffentlich seine Entscheidung.

Verkniffen: AfD-Chefin Frauke Petry / © Julian Stratenschulte (dpa)
Verkniffen: AfD-Chefin Frauke Petry / © Julian Stratenschulte ( dpa )

"Weil ich im Laufe des letzten Sommers zunehmend festgestellt habe, dass man mich als Ehemann der Vorsitzenden mit der AfD identifiziert hat", sagte Petry am Mittwoch im Deutschlandfunk zu seinem Schritt.

Keine Übereinstimmungen in politischen Meinungen mit Noch-Ehefrau

"Wer mich nicht kannte, das konnte ich aus diversen - auch anonymen - Zuschriften herauslesen, ist ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass ich vermutlich auch noch alle politischen Ansichten meiner Frau oder auch der AfD teile", so Petry, der von seiner Frau getrennt lebt, mit der er vier Kinder hat. "Das tue ich nicht, das habe ich damals nicht getan. Wenn man politisch verortet wird, kommt irgendwann der Punkt, wo man sich selbst verorten muss."

Unterstützer der CDU-Flüchtlingspolitik

Er selbst unterstütze die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel, sagte der Theologe. Er halte den Kurs der Kanzlerin "im Großen und Ganzen für vernünftig und richtig". Auf Äußerungen als Pfarrer, die als ein Eintreten für Flüchtlinge interpretiert würden und auch so gemeint seien, bekomme er viele kritische Rückmeldungen, betonte Petry: "Ich solle mich als Pfarrer da doch bitte raushalten, da solle die Kirche doch lieber zu schweigen."

Kirchen müssen offenen Dialog führen

Die Kirchen, so Petry, müssten bei allem Eintreten für die Flüchtlinge auch diejenigen ernst nehmen, die nicht ihre Haltungen teilten. Hier müsse Raum für einen offenen Dialog sein, zugleich aber auch eine klare Grenze gezogen werden, was geht und was nicht mehr geht.


Quelle:
KNA