"Widerstand NRW" demonstriert fast ohne Teilnehmer

Nicht viel los bei den Rechten

Die Gruppe „Widerstand NRW“ hatte in Köln eine Kundgebung mit anschließender Demonstration unter dem Motto „Bunt statt Islam – Grundgesetz statt Scharia“ angekündigt. Die Teilnehmerzahl war gering. domradio.de war dabei. 

"Widerstand NRW"-Demonstration und Gegendemonstration / © Christoph Paul Hartmann (DR)
"Widerstand NRW"-Demonstration und Gegendemonstration / © Christoph Paul Hartmann ( DR )

Bei strömendem Regen haben sich um etwa 15 Uhr die Demonstranten unter Vordächern zusammengepfercht. Davon gibt es auf dem Maria-Ablaß-Platz zwei: Unter einem Vordach stehen die rechten Demonstranten, schräg gegenüber die Gegendemonstranten. Die Zahlenverhältnisse sind dabei klar: Die Rechten bringen es eine halbe Stunde vor Beginn der Kundgebung nur knapp auf eine Hand voll Teilnehmer, die Linken zur gleichen Zeit immerhin auf etwa 30. Ein paar Polizeibeamte scherzen: Sie könnten ja eigentlich jetzt schon nach Hause gehen, die potenziellen Teilnehmer der rechten Demonstration säßen wohl zu Hause vor dem Fernseher. 

Die Linken beginnen ein paar Sprechchöre: „Nazis raus“ ist zu hören, genauso wie die Rufe der Antifaschisten „Alerta, alerta, antifascista“. Die Rechten halten sich derweil gegenseitig dazu an, sich nicht provozieren zu lassen. Die ersten technischen Vorbereitungen für die Kundgebung werden getroffen. 

"Ausgerechnet am Tag der Machtergreifung"

"Dass ausgerechnet am Tag von Hitlers Machtergreifung Köln zum Aufmarschort von Neonazis wird und versucht wird, die wirklich schlimmen Vorgänge am Bahnhof zu nutzen, um die Gesellschaft zu spalten – und wir wollen dagegen aufstehen und zeigen, dass es in Köln eine Zivilgesellschaft gibt, die das nicht widerstandslos hinnimmt", kommentiert ein Linker Demonstrant, warum er heute hergekommen ist. 

Mittlerweile ist es 15:30 Uhr geworden und die Kundgebung der Rechten beginnt - insgesamt sind es knapp zehn Teilnehmer. Bei den Linken stehen nun ca. 70 Demonstranten. Der Redner kommentiert das Ungleichgewicht an Demonstranten mit Galgenhumor. Die Linken rufen "Wir können dich gar nicht hören" und versuchen, die Rede mit Rufen zu übertönen. Polizisten schirmen die beiden Demonstranten voneinander ab. 

Der Regen fällt unerbittlich auf alle – egal ob Polizisten, Rechte oder Linke. 


Quelle:
DR