COMECE zum EU-Gipfel

Mehr Integration in den Mitgliedsländern

Mit Blick auf den EU-Gipfel hat die EU-Bischofskonferenz COMECE weitere Schritte zur Integration von Flüchtlingen gefordert. Es sei bedauerlich, dass die Mitgliedsländer nicht zu weiteren Schritten ermuntert würden.

Syrische Flüchtlinge kommen per Fähre in Piräus nahe Athen an / © Yannis Kolesidis (dpa)
Syrische Flüchtlinge kommen per Fähre in Piräus nahe Athen an / © Yannis Kolesidis ( dpa )

In ihrer Stellungnahme zum Gipfel begrüfte die Kommission jedoch grundsätzlich die Pläne der Staats- und Regierungschefs zur Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen. Bereits im Vorfeld des Gipfels hatte der COMECE-Präsident und Münchener Kardinal Reinhard Marx in einem Brief an die Verantwortlichen zu mehr Engagement bei den Themen Flucht, Migration und Integration aufgerufen.

Die COMECE kündigte für Anfang 2016 ein Treffen von Bischöfen aus den Herkunftsländern der Flüchtlinge im Nahen Osten, den Transit- und den Aufnahmeländern in Wien an. Ziel sei die Abstimmung und Koordination von Aktivitäten im Zusammenhang mit Flucht und Integration. Aus diesem Anlass hat Kardinal Marx in einem Brief an seine Mitbrüder, die Bischöfe in Europa, zu mehr Engagement und Ermutigung aufgerufen: "Wir müssen die Behörden, die Zivilgesellschaft und die Gläubigen in unseren Ländern zu mehr Solidarität gegenüber den Bedürftigen ermutigen, darunter Migranten und Flüchtlinge, die auf ihrem Weg durch oder zu unseren Ländern sind", schrieb Marx. 

"Nächtenliebe unerlässlich"

Für Christen sei es unerlässlich, ihre Nächsten zu lieben und die Fremden zu begrüßen. Das Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit im Jahr 2016 ist nach Ansicht von Marx eine ausgezeichnete Gelegenheit daran zu erinnern, dass "den anderen aufzunehmen" bedeute "Gott selbst aufzunehmen". Marx forderte, Behörden, Zivilgesellschaft und Gläubige müssten sich solidarisch mit den Bedürftigen zeigen.

Bei dem Gipfel in Brüssel einigten sich die EU-Staats- und Regierungschefs unter anderem darauf, innerhalb von sechs Monaten einen gemeinsamen Grenz- und Küstenschutz auf den Weg zu bringen. Zudem soll die EU-Kommission einen Vorschlag zur Überarbeitung des sogenannte Dublin-Verfahrens vorlegen. Das regelt, in welchem EU-Staat Flüchtlinge Asyl beantragen müssen.

 


Quelle:
KNA