Spendenkampagne für Geburtskirche startet mit Gedenken

"Für alle, die nur Hass und Vergeltung kennen"

Am Samstag ist die Spendenkampagne für die Sanierung der Geburtskirche in Bethlehem mit einem ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom gestartet. Dort wurde auch der Opfer der Pariser Anschläge gedacht.

Vera Baboun, katholische Bürgermeisterin von Bethlehem, und Dompropst Bachner beteten für die Opfer (DR)
Vera Baboun, katholische Bürgermeisterin von Bethlehem, und Dompropst Bachner beteten für die Opfer / ( DR )

Der Beginn der Spendenkampagne "Eine Kölner Gabe für Bethlehem" wurde von den feigen Anschlägen in Paris überschattet. In Anwesenheit von Bethlehems Bürgermeisterin Vera Baboun wurde in den Fürbitten während des Gottesdienstes der Opfer des Terrorakts gedacht.

Fürbitten für Opfer

"Für die Opfer der Anschläge in Paris am vergangenen Abend und deren Angehörige, dass die Getöteten umfangen seien von den Armen des lebendigen Gottes, dass die Trauernden getröstet und Helfer Unterstützung erfahren. Für alle bitten wir, die nur Hass und Vergeltung kennen, um Versöhnung und Frieden", hieß es in einer Fürbitte.

Die Anwesenden beteten auch darum, dass aus den Anschlägen keine voreiligen Schlüsse gezogen würde. Davor hatte zuvor auch Stefan Lunte von der Europäischen Bischofskonferenz im domradio.de-Interview gewarnt. In der Fürbitte hieß es:

"Gestern mussten wir geschockt erleben, wie sinnlose Gewalt unschuldige Menschen tötete. Wir spüren unsere Ohnmacht und unsere Ratlosigkeit und fragen uns, wie wir darauf antworten können. Bewahre uns vor voreiligen Urteilen und vorschnellem Handeln."

"Eine Kölner Gabe für Bethlehem"

Unter dem Motto „Reich beschenkt“ feierten das Erzbistum Köln und die Stadt Köln vom 23. Juli 2014 bis 23. Juli 2015 das 850-jährige Jubiläum der Überführung der Reliquien der Hl. Drei Könige von Mailand nach Köln. Mit der Spendenkampagne wird das Dreikönigsjahr nun unter dem Motto „Eine Kölner Gabe für Bethlehem“ in eine gemeinschaftliche und ökumenische Aktion des Schenkens zugunsten dieses herausragenden Kulturerbes münden. Die Schirmherrschaft über die Spendenkampagne haben die beiden Alt-Oberbürgermeister Jürgen Roters und Fritz Schramma übernommen.

Die Geburtskirche in Bethlehem ist die älteste erhaltene und ununterbrochen genutzte Kirche im Heiligen Land. Am 29. Juni 2012 wurde sie vom 21-köpfigen World Heritage Committee in einem Dringlichkeitsbeschluss als erster Standort in Palästina als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Gleichzeitig wurde die Kirche in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen.


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