Österreich: Kirchen verurteilen NS-Schmierereien auf Friedhöfen

Nicht hinnehmbar

Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche in Vorarlberg haben die jüngsten Schändungen eines jüdischen sowie eines islamischen Friedhofs durch Nazischmierereien und ausländerfeindliche Parolen scharf verurteilt.

 (DR)

"Jede Grabschändung macht betroffen, da Heiligstes berührt wird. Besonders betroffen sind wir immer, wenn dies aus rassistischen Gründen passiert", sagte der Generalvikar der Diözese Feldkirch, Rudolf Bischof. Die Kirche verurteile derartige Taten zutiefst.

Er stehe "betroffen und sprachlos vor den Kritzeleien und Schmierereien", sagte der Oberkirchenrat der reformierten Kirche und Pfarrer in Dornbirn, Michael Meyer. Die Verhetzung und Diffamierung von Menschen jüdischer oder muslimischer Religion sei nicht hinnehmbar.

Unbekannte Täter hatten vermutlich in der Nacht zum 18. Oktober auf dem jüdischen Friedhof in Hohenems und dem islamischen Friedhof in Altach Naziparolen angebracht. Auf dem jüdischen Friedhof wurden Mauern und Tafeln mit Hakenkreuzen beschmiert. Auf dem islamischen Friedhof wurde ein Gebäude an drei Stellen mit Hakenkreuzen und rassistischen Parolen versehen.

Bereits Anfang Oktober waren in Hohenems mehrere Gebäude und Objekte mit Symbolen der NS-Zeit und ausländerfeindlichen Slogans beschmiert worden. Neben dem Jüdischen Museum sowie zahlreichen sogenannten "Stolpersteinen" im Jüdischen Viertel der Stadt, die an im NS-Regime vertriebene Menschen erinnern, prangten auch auf einem Flüchtlingsheim Hakenkreuze.


Quelle:
KNA