Unter dem Motto "Kriege stoppen - Atomwaffen ächten - zivile Lösungen schaffen" steht der diesjährige Ostermarsch Rhein/Ruhr, einer der größten in Deutschland. Zum Auftakt des dreitägigen Ostermarsches durch mehrere Revierstädte versammelten sich am Samstag in Duisburg mehrere hundert Menschen in der Fußgängerzone. Die Friedensbewegung verweist mit ihren Demonstrationen in diesem Jahr vor allem auf die gefährliche Situation in der Ukraine, den anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien und die Bedrohung durch die Terrormiliz "Islamischer Staat".
Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges
Die Ostermarschierer erinnern zudem an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren. Zu ihren Forderungen gehören ein Verbot von Rüstungsexporten, die Schließung von Nato-Einrichtungen, ein Verzicht auf Auslandseinsätze der Bundeswehr, der Stopp militärischer Forschung, die Vernichtung von Atomwaffen und die Stilllegung der Urananreicherungsanlage im münsterländischen Gronau. Dort gingen am Karfreitag bereits rund 350 Menschen gegen die Uranfabrik auf die Straße.
Knapp 80 Ostermarsch-Aktionen geplant
Weitere Ostermärsche waren am Samstag unter anderem in Berlin, Bielefeld, Bremen, Erfurt, Flensburg, Leipzig, München, Münster, Saarbrücken und Stuttgart geplant. Bundesweit hat die Friedensbewegung bis Ostermontag knapp 80 Ostermärsche mit insgesamt mehreren zehntausend Teilnehmern angekündigt. Im vergangenen Jahr nahmen insgesamt etwa 30.000 Menschen an den Demonstrationen, Mahnwachen, Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfesten teil.
Entstanden war die Ostermarsch-Bewegung 1958 in Großbritannien. Der erste deutsche Ostermarsch fand 1960 in Hamburg statt. Den meisten Zulauf hatte die Friedensbewegung zwischen 1968 und 1983: Damals demonstrierten bei Veranstaltungen in Westdeutschland Hunderttausende Menschen gegen den Vietnam-Krieg und für atomare Abrüstung.