Papst Franziskus wolle sich nach den Worten von Vatikansprecher Federico Lombardi nicht mit einem spezifischen Vorschlag in den Ukrainekonflikt einschalten.
Der Appell zum Dialog und der Einhaltung von Vereinbarungen habe sich stets an alle Beteiligten gerichtet, betonte Lombardi in einer Erklärung. Die Menschheit müsse nach einem Wort von Johannes Paul II. (1978-2005) "den Mut finden, das Recht der Gewalt durch die Macht des Rechts zu ersetzen".
Ukrainische Katholiken hatten Papst Verharmlosung vorgeworfen
Der Sprecher wandte sich gegen "verschiedene Interpretationen" von Äußerungen des Papstes zum Ukraine-Konflikt, besonders im Blick auf die Generalaudienz vergangene Woche. Dort hatte Franziskus eskalierende Gewalt in der Ostukraine als "schrecklichen Brudermord" bezeichnet. Es sei ein Skandal, dass in den Konfliktparteien Christen gegeneinander kämpften.
In der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine waren die Worte des Papstes als Verharmlosung der russischen Aggression kritisiert worden. Der Papst nehme zu viel Rücksicht auf die Befindlichkeit des russisch-orthodoxen Patriarchats in Moskau, hieß es.
Kommenden Montag werden die katholischen Bischöfe der Ukraine zu einem turnusmäßigen Bericht aus ihren Diözesen im Vatikan erwartet. Dabei wolle der Papst mit den Kirchenführern auch "Wege der Versöhnung und des Friedens" erörtern, sagte Lombardi.