GAG integriert das Gebäude in die geplante Wohnbebauung

Mülheimer Kapellchen bleibt erhalten

Die Kapelle an der Holsteinstraße in Köln-Mülheim, in der Nachbarschaft liebevoll "Kapellchen" genannt, bleibt erhalten. Das ist das Ergebnis der Mehrfachbeauftragung, die die GAG Immobilien AG durchgeführt hat.

Kapelle des Alfonsushauses  (DR)
Kapelle des Alfonsushauses / ( DR )

Die von den beteiligten Architekten vorgelegten Entwürfe haben gezeigt, dass die geplante Wohnbebauung auch bei einem Erhalt des Gebäudes realisiert werden kann. Das Kloster selbst wird wie geplant abgerissen. "Wir freuen uns, dass wir an dieser Stelle zwei Ziele verwirklichen können – zum einen dringend benötigten, preiswerten Wohnraum zu schaffen, zum anderen einen wichtigen Identifikationspunkt im Veedel in die Bebauung zu integrieren", erklärte GAG-Vorstandsmitglied Kathrin Möller.

Die Kapelle ist Bestandteil der früheren Klosteranlage der Redemptoristen auf dem knapp 8.700 qm großen Grundstück an der Holsteinstraße. Nachdem der Orden der Redemptoristen sich zur Aufgabe des Klosters entschlossen hatte, bot er das Areal mit allen Gebäuden zum Verkauf an. Die GAG erhielt im Frühjahr den Zuschlag und plant an dieser Stelle eine Wohnbebauung. Vorgesehen sind rund 110 Wohnungen unterschiedlicher Größen, zwei Drittel davon öffentlich gefördert. Baubeginn soll in der ersten Jahreshälfte 2016 sein.

In dem neuen Quartier wird die Kapelle dann die Funktion eines Gemeinschaftsraums nach dem Vorbild anderer GAG-Siedlungen haben. Mieterinnen und Mieter sowie soziale Initiativen aus dem Stadtteil könnten sie ebenso nutzen wie die Gemeinschaft der Gläubigen für ihre Andachten. Die Organisation der religiösen Angebote in der Kapelle wollen die Gläubigen in Eigenregie organisieren.

Bürgerinitiative erfreut

"Die erste Hürde wurde erfolgreich genommen! Wir sind sehr glücklich!", freut sich Simone Kretz, Initiatorin der Bürgeraktion "Et Kapellche muss blieve" über die aktuelle Entwicklung. "Es freut uns sehr, dass die über 2.000 eingegangen Unterschriften zum Erhalt der Kapelle ernst genommen wurden", bestätigt Christoph Molitor als Sprecher der Bürgerinitiative und bedankt sich beim GAG-Vorstand für dessen Gesprächsbereitschaft. "Im Gegensatz zur Kölner Denkmalpflege, die uns bis heute leider nicht begründet hat, warum sie den Denkmalschutz verweigert, hat die GAG den architektonisch und emotional hohen Wert der Kapelle richtig erkannt."

Obwohl die angrenzenden Klostergebäude nun definitiv abgerissen würden, so sei die Integration der Kapelle in die neue Wohnbebauung vom Entwurf her überzeugend. Es bliebe viel umgebendes Grün erhalten und die Erschließung sei ebenfalls offen und einladend vorgesehen. In dem neuen Quartier habe die Kapelle die Funktion eines Gemeinschaftsraumes nach dem Vorbild anderer GAG-Siedlungen.

"Hierüber werden wir uns im Detail noch mit der GAG verständigen", kündigen Kretz und Molitor an. Das Bistum wolle den neugotischen Hochaltar und die wertvollen Fenster verständlicherweise nur im Kapellenraum belassen, wenn dessen Würde gewährleistet sei. "Wir möchten dort in regelmäßigen Abständen Gottesdienste, Andachten, Lesungen, Friedensgebete und das Jahr prägende Veranstaltungen feiern. Zu diesem Zweck werden wir einen Verein gründen, der den Gläubigen, dem Bistum sowie der GAG als fester Ansprechpartner zur Verfügung steht", so die Pläne der Initiative.