Hamas bekennt sich zu Anschlag in Jerusalem

Angespannte Sicherheitslage

Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen wurde in Jerusalem ein mutmaßlicher Anschlag mit einem Auto verübt: Mit seinem Fahrzeug rammte ein Mann eine Fußgängergruppe, zwei Menschen starben. Die Hamas hat sich zu dem Anschlag bekannt.

Ultra-Orthodoxe hinter dem Flatterband  (dpa)
Ultra-Orthodoxe hinter dem Flatterband / ( dpa )

In Jerusalem hat ein Mann mit seinem Auto mehrere Fußgänger gerammt und mindestens zwei Menschen in den Tod gerissen. Mindestens 13 weitere Menschen seien bei dem mutmaßlichen Anschlag am Mittwoch verletzt worden, mehrere davon schwer, berichteten Israelische Medien. Der Mann soll einer militanten Palästinenserorganisation angehört haben und aus dem Stadtteil Schuafat in Ostjerusalem stammen. Der Mann sei angeblich der Bruder eines jener palästinensischen Häftlinge, die im Austausch gegen den israelischen Soldaten Gilad Shalit freigelassen worden waren.

Die Zeitung "Haaretz" zitierte den Leiter der Rettungskräfte, demzufolge der Autofahrer zwei verschiedene Gruppen von Passanten attackiert haben soll. Anschließend sei er aus seinem Wagen ausgestiegen und habe Passanten mit einer Metallstange angegriffen. Sicherheitskräfte hätten den Mann erschossen.

Hamas übernimmt Verantwortung

Die radikal-islamische Hamas hat die Verantwortung für den Anschlag in Jerusalem am Mittwoch übernommen. "Der Held Ibrahim al-Akri hat darauf bestanden, die Al-Aksa-Moschee und die Märtyrer des palästinensischen Volkes zu rächen", hieß es in einer Mitteilung an Journalisten. Ibrahim al-Akri war zuvor als Fahrer eines Wagens identifiziert worden, der in Jerusalem mehrere Passanten gerammt hatte. Ein Mann wurde bei dem Anschlag getötet, mehr als ein Dutzend Menschen wurden verletzt.

Zwei Tote vor zwei Wochen

Erst vor zwei Wochen war ein Palästinenser mit seinem Auto in eine Straßenbahnhaltestelle gerast. Dabei wurden zwei Menschen getötet und mehrere verletzt. Vergangene Woche wurde der jüdische Tempelberg-Aktivist Jehuda Glick von einem militanten Palästinenser angeschossen.

Jerusalem erlebt seit Wochen vermehrt Ausschreitungen. Erst am Mittwochvormittag kam es auf dem Tempelberg wieder zu Zusammenstößen zwischen der israelischen Polizei und Palästinensern. Nahe eines Eingangs zum Gelände hätten maskierte Männer Steine auf israelische Polizeibeamte geworfen, sagte Polizeisprecher Micky Rosenfeld. Nach Beruhigung der Lage sei der Tempelberg für Besucher geöffnet.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berief laut Medienberichten für den Donnerstagabend ein Treffen zur Sicherheitslage ein. Für den Vorfall am Mittwoch machte er Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verantwortlich, dem er "Aufstachelung" vorwarf.


Quelle:
dpa , KNA