Protest für mehr religiöse Rechte

Frauenrechtlerinnen schmuggeln Thora-Rolle an Klagemauer

Eine Frauenrechtsgruppe hat am Freitag eine Thora-Rolle an die Jerusalemer Klagemauer geschmuggelt und eine Lesung durchgeführt. Sie fordern einen offenne Gebetsbereich für mindestens 500 Frauen an dem Heiligtum. Dies stößt auf Kritik.

Klagemauer in Jerusalem (epd)
Klagemauer in Jerusalem / ( epd )

Der für die Klagemauer zuständige Rabbiner Schmuel Rabinowitsch hatte den Frauen die Nutzung der auf der Männerseite vorhandenen Rollen untersagt, wie israelische Medien am Freitag berichteten. Ebenso ist das Mitbringen privater Thora-Rollen zur Klagemauer verboten. Rabinowitsch versucht, für die Klagemauer den orthodoxen Ritus durchzusetzen, wonach Frauen nicht öffentlich aus der Thora lesen dürfen.

Bat-Mitzwa-Feier an der Mauer

Laut Berichten ist es den "Women of the Wall" (WOW, Frauen der Klagemauer) jedoch gelungen, eine sehr kleine Thora-Rolle zur Klagemauer zu schmuggeln und diese für die Bat-Mitzwa-Feier (Feier der Religionsmündigkeit) einer russischen Immigrantin zu nutzen. Rabinowitsch kündigte laut Medienberichten an, die Kontrollen an der Stätte künftig zu verschärfen.

Offener Gebetsbereich gefordert

WOW fordert Frauenrechte insbesondere an der Klagemauer als dem wichtigsten jüdischen Heiligtum, etwa einen offenen Gebetsbereich für mindestens 500 Personen mit direktem Zugang zur Klagemauer. Dieser Gebetsbereich solle nicht von Rabinowitsch, sondern durch ein unabhängiges Gremium beaufsichtigt werden.


Klagemauer in Jerusalem (epd)
Klagemauer in Jerusalem / ( epd )
Quelle:
KNA