Militärbischof mahnt Zurückhaltung bei Bundeswehreinsätzen an

Das Ende des Einsatzes muss klar sein

Der evangelische Militärbischof Martin Dutzmann rät im Blick auf Pläne zur Ausweitung der Bundeswehr-Einsätze in Afrika zur Zurückhaltung.

 (DR)

Bei jedem Auslandseinsatz müsse sorgfältig geprüft werden, welchen konkreten Auftrag die Bundeswehr dort übernehmen solle und wie ihre Mission wieder beendet werden könne, sagte Dutzmann dem Evangelischen Pressedienst. Dies sei in Afghanistan nur teilweise gelungen und müsse für weitere Missionen anders gehandhabt werden.

Dutzmann äußerte sich kurz vor Beginn einer rund einwöchigen Reise zu den deutschen Truppen in Mali. Der frühere lippische Landessuperintendent will vor Ort Gespräche mit den Soldaten über ihren Einsatz führen. Dutzmann wird dabei von zwei Mitarbeitern des evangelischen Hilfswerks "Brot für die Welt" begleitet.

Für den Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist ein schlüssiges Gesamtkonzept bei der Mali-Mission bisher noch nicht hinreichend erkennbar. Dass er mit zwei Entwicklungsexperten reise, sei eine besondere Konstellation, hob Dutzmann hervor. "Dies soll ein Signal sein, dass wir ziviles und militärisches Engagement aufeinander beziehen."

Bisher sind rund hundert deutsche Soldaten in Mali stationiert, um im Rahmen einer EU-Mission die Armee des Landes auszubilden. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte vor kurzem angekündigt, die Ausbildungstruppe auf bis zu 250 Soldaten aufzustocken. Dutzmann sagte, man müsse sicher gehen, dass vor einem militärischen Einsatz alles getan worden sei, um eine zivile Konfliktlösung zu erreichen. Eine differenzierte Einschätzung der Lage sei unbedingt geboten.


Quelle:
epd