Initiative gegen Förderung von Katholikentag in Erfurt

Kommt ein Bürgerentscheid?

Gegen den Förderbeschluss des Erfurter Stadtrats für einen Katholikentag im Jahr 2024 formiert sich Widerstand. Eine Bürgerinitiative wendet sich gegen eine "verfassungswidrige Subventionierung von Kirchen- und Katholikentagen".

Wie würde ein Katholikentag in Erfurt finanziert? / © Harald Oppitz (KNA)
Wie würde ein Katholikentag in Erfurt finanziert? / © Harald Oppitz ( KNA )

Wie die Initiative "Erfurt zahlt nicht! - Erfurt bleibt weltanschaulich neutral" am Mittwoch ankündigte, will sie an diesem Donnerstag bei der Stadtverwaltung die Zulassung eines Bürgerbegehrens beantragen.

Der Stadtrat beschloss vor einer Woche die Förderung eines Katholikentags mit 600.000 Euro. Ob das Christentreffen in sechs Jahren in Thüringens Landeshauptstadt stattfindet, entscheidet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken voraussichtlich im November. Es veranstaltet die Großvevents mit mehreren zehntausend Teilnehmern in der Regel alle zwei Jahre.

Kommt ein Bürgerentscheid?

Nach Angaben der Bürgerinitiative hat die Stadt vier Wochen Zeit, über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens zu befinden. Wenn sie ihre Erlaubnis erteile, dürften die erforderlichen 7.000 Unterschriften gesammelt werden, um einen Bürgerentscheid zu ermöglichen. In Thüringen müssen sieben Prozent der Stimmberechtigten einer Gemeinde das Bürgerbegehren unterstützen, damit ein Bürgerentscheid möglich wird.

Nach Angaben der Initiative haben mehrere Organisationen ihre Unterstützung für das Bürgerbegehren angekündigt, darunter die Piratenpartei Erfurt, die Linksjugend ['solid] Erfurt, der Thüringer Landesverband der Partei der Humanisten, die Regionalgruppe Mittelthüringen der Giordano-Bruno-Stiftung sowie die Kunstaktion "11. Gebot: Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen!".

Bei den vorangegangenen Katholikentagen in Leipzig (2016) und Münster (2018) hatte es ebenfalls Streit über Höhe und Form der städtischen Unterstützung gegeben.

 

Quelle:
KNA