Katholikentag 2018 - Münster kürzt eigenen Zuschuss und sucht Sponsoren

Wer springt ein?

Die Planungen waren schon im Vorfeld öffentlich geworden - jetzt ist es konkret: Die Stadt Münster kürzt ihren geplanten Zuschuss zum Katholikentag 2018 - das hat der Rat beschlossen. Man werde aber dabei helfen, Sponsoren und Spender zu suchen.

Sankt-Paulus-Dom in Münster / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Sankt-Paulus-Dom in Münster / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Laut einem Ratsbeschluss vom Mittwochabend sollen zur Unterstützung des Katholikentags nur noch 682.000 Euro statt der ursprünglich angekündigten 982.000 Euro in Form von Sachleistungen und sogenannten Komplementärzahlung fließen. Für weitere 300.000 Euro sagte die Stadt dem Veranstalter aber ihre Unterstützung bei der "Akquise weiterer Finanzierungsmittel wie Sponsorenmittel, Spenden etc." zu - womöglich auch bei städtischen Tochterunternehmen. Der Katholikentag begrüßte die Zusagen.

Katholikentagsgeschäftsführer Martin Stauch dankte dem Stadtrat von Münster und allen, die an diesem Beschluss im Vorfeld mitgewirkt hätten. Er sei "sehr erleichtert über die Entscheidung", die Planungssicherheit gebe. Nun könne er mit einem verlässlichen Haushalt arbeiten. Die Kosten für den 101. Deutschen Katholikentag belaufen sich laut den Planungen auf 9,3 Millionen Euro.

Noch keine Klarheit über mögliche Spender

Konkrete Aussagen, woher die Spenden für die übrigen 300.000 Euro kommen sollen, enthält der Ratsbeschluss nicht. In einer früheren Vorlage war die Halle Münsterland als Sachleistung mit einem Betrag von 300.000 Euro aufgeführt. Die Stadthalle muss als GmbH aber wirtschaftlich geführt werden, so dass kein Verzicht auf Einnahmen möglich ist. Eine bereits zugesagte 100.000-Euro-Spende der Stiftung Sparkasse Münsterland Ost soll in den Betrag eingerechnet werden.

Der Beschluss wurde mit den Stimmen von CDU, Grünen, ÖDP und UWG angenommen. Dagegen stimmten AfD, Piraten, Linke und die FDP. Die SPD enthielt sich. Sie befürwortet die Durchführung des Katholikentags, hält die Beschlussvorlage aber für intransparent.

Stadt gleicht Sachmittelzuschüsse aus

Als größten Einzelposten ihres Finanzierungsbeitrags nennt die Stadt zusätzliche Nahverkehrsangebote. Damit werde auch die Klimaneutralität gewürdigt, mit der der Katholikentag seit Jahren Maßstäbe setze. Weiter solle durch eine kostenfreie Bereitstellung entsprechender Veranstaltungsorte Barrierefreiheit unterstützt werden. Als dritten Posten nennt der Beschluss "Werbemaßnahmen in Zusammenarbeit mit Münster Marketing".

Der Ratsbeschluss betont, eine Zusage von Sachmittelzuschüssen bedeute keinesfalls, dass die Stadt kein Geld für den Katholikentag in die Hand nehme. Städtische Gesellschaften seien zu wirtschaftlicher Führung verpflichtet. Ein Verzicht auf Einnahmen müsse daher immer mittels "Komplementärzahlungen" durch die Stadt ausgeglichen werden.

Die Stadt hatte vor zwei Jahren beschlossen, den 101. Katholikentag vom 9. bis 13. Mai 2018 mit Sachleistungen wie Nahverkehrstickets oder der Überlassung der Halle Münsterland zu fördern. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Veranstalter kritisierte dies als wenig transparent; es wollte lieber einen Barzuschuss.


Quelle:
KNA