Streit um Finanzierung des Katholikentags

ZdK geht auf Kritiker in Leipzig zu

Die Stadt Leipzig bezuschusst den 100. Deutschen Katholikentag mit einer Million Euro. Ein Bürgerbegehren will das verhindern. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) will jetzt auf die Kritiker in der Stadt zugehen.

Alois Glück und Bischof Koch (dpa)
Alois Glück und Bischof Koch / ( dpa )

Im Streit über die Finanzierung des 100. Deutschen Katholikentages 2016 in Leipzig will das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf die Kritiker in der Stadt zugehen. "Zu allem, was wir demnächst öffentlich machen, um für den Katholikentag zu werben, werden wir die Initiatoren des Bürgerbegehrens einladen", sagte ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper der "Leipziger Volkszeitung". Er bezog sich damit auf das Bürgerbegehren "(K)eine Million", das mittels einer Unterschriftensammlung den beschlossenen städtischen Zuschuss in Höhe von einer Million Euro an den Katholikentag verhindern will.

Vorteil für die Leipziger

Grundsätzlich habe er kein Problem damit, dass "jemand das, was nach Recht und Gesetz in einer Demokratie möglich ist, auch nutzt", sagte Vesper weiter. Dennoch sei er sich sicher, dass sich mancher Kritiker spätestens nach dem Katholikentag noch überzeugen lasse.

"Letztlich hat die Kommune, haben die Leipziger ja auch einen wirtschaftlichen Vorteil davon, dass mehr als 50.000 Menschen für mehrere Tage zu Gast sind." Das habe auch der Stadtrat erkannt, als er für den Zuschuss votierte.

Gesamtkosten in Höhe von zehn Millionen Euro

Die Kritik an der Finanzierung sehe er auch nicht als Widerstand gegen das Christentum, sagte Vesper weiter. Er glaube nicht, "dass eine grundlegende Ablehnung des vielfältigen Engagements der Leipziger Christen besteht", sagte der ZdK-Generalsekretär.

Das Treffen der katholischen Laien soll vom 25. bis 29. Mai 2016 in Leipzig stattfinden. Insgesamt wird dieser Katholikentag knapp zehn Millionen Euro kosten. Über den Zuschuss seitens der Stadt hatte es im Sommer auch im Stadtrat heftige Diskussionen gegeben.


Quelle:
epd