Hintergründe der höchsten Festtage der Christenheit

Von Gründonnerstag bis Ostermontag

In den nächsten Tagen stehen die höchsten Feiertage der Christenheit an - auch wenn die Corona-Krise den üblichen Feiern und Bräuchen einen Strich durch die Rechnung macht. Doch das Fest bleibt. Was steckt dahinter?

Autor/in:
Gottfried Bohl
Pfarrer und Messdiener im Weihrauch / © Sebastian Widmann (KNA)
Pfarrer und Messdiener im Weihrauch / © Sebastian Widmann ( KNA )

Mit dem Ende der Fastenzeit und dem Osterfest stehen die höchsten Feiertage der Christenheit bevor. Was wird dieser Tage gefeiert?

Gründonnerstag: Am Gründonnerstag erinnert die Kirche an das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern und damit an die Einsetzung der Eucharistie. Das Brauchtum empfiehlt "grüne Speisen" wie Spinat oder Brunnenkresse für den Tag. Dabei dürfte er seinen Namen nicht der Farbe verdanken, sondern dem althochdeutschen "Grunen" oder "Greinen", das "Weinen" bedeutet.

Karfreitag: Karfreitag ist der Gedächtnistag der Kreuzigung Christi. Das Wort "Kar" kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "Kummer".

Neben Aschermittwoch ist es der einzige Tag, der in der katholischen Kirche als strenger Buß- und Fasttag gilt. Am Nachmittag findet normalerweise zur Stunde der Kreuzigung Jesu um 15.00 Uhr ein Wortgottesdienst mit Kommunionfeier statt. Im Mittelpunkt steht die Leidensgeschichte Jesu. Außerdem wird in vielen Gemeinden der Kreuzweg gebetet. Mit seinen 14 Stationen zeichnet er den Weg Jesu von der Verurteilung bis zum Kreuzestod nach.

Karsamstag: Der Karsamstag (nicht Ostersamstag!) ist der Gedächtnistag der Grabesruhe. Es finden keine Gottesdienste statt.

Auf den Altären stehen weder Kerzen noch Blumen. Mit der Osternacht in der Dunkelheit zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen beginnt das eigentliche Osterfest.

Ostersonntag: An Ostern feiern Christen ihr ältestes und wichtigstes Fest: die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach dem Tod am Kreuz. In der Bibel wird die Auferstehung selbst nicht beschrieben. Aber in allen vier Evangelien steht, dass der Stein vor dem Grab weggerollt wurde. Die ersten, die dies sehen und bezeugen, sind Frauen, die die Neuigkeit dann den Jüngern berichten.

Ostermontag: Kirchlich steht am zweiten Feiertag die Emmausgeschichte im Mittelpunkt: Zwei Jünger gehen in tiefer Trauer über Jesu Tod von Jerusalem zu dem Dorf Emmaus. Unterwegs gesellt sich Jesus zu ihnen, doch sie erkennen ihn lange nicht. Hier zeigt sich Jesus nach biblischer Überlieferung erstmals nach seiner Auferstehung den Jüngern. Viele führen den Brauch des Osterspaziergangs auch auf diese biblische Geschichte zurück.


Quelle:
KNA