missio gibt 100.000 Euro Soforthilfe für Aleppo

Hilfspakete für die Bedürftigen

Essenspakete, Trinkwasser, Decken, Matratzen und Kleidung sollen über 100 Familien in Aleppo erhalten. Dafür stellt das katholische Hilfswerk missio 100.000 Euro zur Verfügung.

Aleppo nach dem Anschlag / © EPA/ZOUHIR AL SHIMALE (dpa)
Aleppo nach dem Anschlag / © EPA/ZOUHIR AL SHIMALE ( dpa )

Das katholische Hilfswerk missio München stellt 100.000 Euro für die notleidenden Menschen in Aleppo zur Verfügung. Dadurch sollen 130 besonders bedürftige Familien Essenspakete, Trinkwasser, Decken, Matratzen und Kleidung erhalten, wie misso-Präsident Wolfgang Huber am Freitag in München mitteilte. In der umkämpften nordsyrischen Stadt leben bis zu zwei Millionen Menschen im Belagerungszustand. Im von den Rebellen gehaltenen Ostteil Aleppos ist die Strom- und Wasserversorgung zusammengebrochen, es gibt kaum noch Nahrung.

Humanitäre Einsätze dürfen nicht behindert werden

Die Stromversorgung, die oft nur noch über Notaggregate möglich sei, solle zumindest für zwei Stunden pro Tag sichergestellt werden, teilte missio mit. 45 beschädigte Häuser würden repariert. "Mit diesen Maßnahmen können wir für die nächsten drei Monate das Überleben der Menschen sichern ", so Huber. Er rief die Kriegsparteien auf, humanitäre Einsätze nicht zu behindern und weitere Hilfslieferungen zuzulassen.

Partner vor Ort ist der Franziskanerorden vom Heiligen Land, der bereits mit Beginn des syrischen Bürgerkriegs vor fünf Jahren in Damaskus, Aleppo, Latakia und Knaye Hilfszentren für Menschen eingerichtet hatte, die ihr Hab und Gut durch die Kämpfe verloren. Wichtig sei ihnen dabei politische Neutralität, so missio. Aleppo ist seit längerem geteilt; einige Stadtviertel werden von Regierungstruppen kontrolliert, der Osten von Rebellen.

Dramatische Lage

Die Vereinten Nationen hatten am Donnerstag vor einer weiteren humanitären Katastrophe in Syrien gewarnt. UN-Sondergesandter Staffan de Mistura sagte, vor allem die Lage in Aleppo sei dramatisch. "Die Zeit drängt." Russland, das an der Seite der Regierungstruppen kämpft, hatte vor kurzem eine tägliche dreistündige Feuerpause für humanitäre Hilfslieferungen verkündigt. Die Bombardements auf Stellungen der Rebellen wurden dennoch fortgesetzt.


Quelle:
KNA