Restaurierung des Agilolphusaltars beendet

Blickfang im Kölner Dom

Nach über 30 Jahren ist die Restaurierung des Agilolphusaltars im Kölner Dom beendet. Nun sollen die drei bekrönenden Figuren des Altars - die Gottesmutter Maria sowie die heiligen Bischöfe Agilolphus und Anno - wieder aufgestellt werden

Agilolphusaltar im Kölner Dom  / © J. Rumbach (Dombauhütte Köln)

Diese werden ab diesem Sonntag zu sehen sein, wie die Dombauhütte in Köln mitteilte. Erstmals seit 1986 ist der Altar damit wieder weitgehend vollständig zu erleben. Lediglich das äußere Flügelpaar des Altars, das im 19. Jahrhundert zerschnitten wurde und teilweise verschollen ist, fehlt noch. Zuvor waren bereits 2012 nach einer langjährigen Restaurierung die Figurengruppen im zentralen Schrein des Agilolphusaltars wieder aufgestellt worden.

Antwerpener Schnitzaltar

Die Restaurierung der 1,20 Meter hohen Figuren des Altarschreins erfolgte in einer Bonner Werkstatt. Die Farbfassung der Figuren stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde weitgehend wieder hergestellt. Zudem gab es "kleinere Retuschen".

Der Agilolphusaltar ist mit einer Breite von 6,80 Metern und einer Höhe von 5,50 Metern einer der größten und bedeutendsten noch erhaltenen Antwerpener Schnitzaltäre. Eine Besonderheit ist, dass sich weite Teile der ursprünglichen Farbfassung erhalten haben.

Entstehung um 1521

Der Agilolphusaltar entstand um 1521 für die hinter dem Domchor gelegene Stiftskirche St. Maria ad Gradus. Bis kurz nach der Säkularisation des Stiftes 1802 stand er als Hochaltar im Ostchor der Stiftskirche und gelangte vor deren Abbruch 1817 über die Sammlung Wallraf in den Kölner Dom.

An seinem heutigen Standort im Südquerhaus steht der Altar seit 1864. Die drei den Altar bekrönenden Figuren stellen die Kirchenpatronin, die Gottesmutter Maria, den heiligen Gründer der Stiftskirche, Erzbischof Anno, und den heiligen Kölner Bischof Agilolphus dar, dem der Altar geweiht ist und dessen Reliquienschrein er ursprünglich barg. Heute steht der im frühen 20. Jahrhundert neu geschaffene Reliquienschrein des Heiligen in einer Glasvitrine links neben dem Altar.


Quelle:
epd