Kölner Domdechant hält Sicherheitslage am Dom für unverändert

Wachsamkeit gegenüber tausenden Besuchern

Die Bedrohungslage für den Kölner Dom hat sich nach Einschätzung von Domdechant Robert Kleine nach dem Anschlag von Istanbul nicht erhöht. Das Kölner Domkapitel sei aber in engem Kontakt mit den Sicherheitsbehörden.

Dom und Hauptbahnhof in Köln / © Oliver Berg (dpa)
Dom und Hauptbahnhof in Köln / © Oliver Berg ( dpa )

Das Domkapitel versuche alles zur Verhinderung solcher Anschläge, sagte er am Mittwoch in Köln auf Anfrage. "Man muss aber auch sagen, es gibt keinen absoluten Schutz." Nur Aufmerksamkeit helfe. "Einen Terroranschlag, bei dem sich jemand in die Luft sprengen will, kann man im Grunde nicht verhindern." Die Empfehlung des Außenministeriums für die Türkei, sich von großen Menschenmengen fernzuhalten, könne nicht überall gelten, so der Dom- und Stadtdechant weiter. "Dann kann ich keine U-Bahn mehr betreten."

Allerdings habe sich nach den Anschlägen von Paris die Wachsamkeit und Sorge bei den Menschen erhöht, berichtete Kleine. Viele Gruppen haben zum Beispiel den Besuch der Weihnachtsmärkte gestrichen." Ebenfalls seien Domführungen abgesagt worden. Auch werde nun öfter die Frage nach Sicherheitskontrollen am Dom gestellt. "Bei 20.000 Besuchern pro Tag im Kölner Dom können wir gar nicht die Besucher kontrollieren oder abtasten." Aber das Aufsichtspersonal sei sensibilisiert und wachsam.

Domdechant: Von Terroristen nicht lähmen lassen

Kleine rief dazu auf, sich nicht von der Angst vor Terrorismus lähmen zu lassen. "Die Terroristen wollen ja, dass die Menschen überlegen, ob sie noch nach Köln oder andere Orte fahren können", sagte der Geistliche. "Und wenn man sich dieser Angst hingibt und sagt, ich verlasse nicht mehr mein Haus oder gehe nicht mehr an Plätze, wo viele Menschen sind, dann haben die Terroristen gewonnen", so der Vize-Hausherr von Deutschlands größter Sehenswürdigkeit.

Die Türkei stehe besonders im Visier der Terroristen, weil sie an der Allianz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beteiligt sei und viele Flüchtlinge aus dem benachbarten Syrien aufnehme. "Man wollte offenbar den Tourismus und den gesamten türkischen Staat ins Mark treffen, indem man möglichst viele Unschuldige tötet und verletzt", sagte Kleine.


Quelle:
KNA