Prominente gratulieren Sternsingern zu 175 Jahren

"Es ist wunderbar, dass es sie gibt"

Zum 175-jährigen Bestehen des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" gibt es Glückwünsche von Prominenten. Kanzlerin Angela Merkel, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, DFB-Direktor Oliver Bierhoff und Bischof Georg Bätzing sind dabei.

Sternsinger schreibt den Segenspruch "20 C+M+B 21" mit Kreide über ein Portal am Aachener Dom / © Henning Kaiser (dpa)
Sternsinger schreibt den Segenspruch "20 C+M+B 21" mit Kreide über ein Portal am Aachener Dom / © Henning Kaiser ( dpa )

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Entwicklungsminister Gerd Müller und der nordhrein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (alle CDU) gratulierten per Videobotschaft.

Entwicklungsminister Müller sagte: "Vieles, was Menschen weltweit ihren Mitmenschen antun, macht uns alle fassungslos, ja wütend. Aber wir dürfen nicht abstumpfen, nicht wegsehen, nicht resignieren, sondern müssen hinschauen." Die Sternsinger schauten hin - "und zwar schon weitaus länger, als es staatliche Entwicklungszusammenarbeit gibt. Ohne solch ein großes zivilgesellschaftliches Engagement mit vielen Partnern wäre auch unsere staatliche Entwicklungspolitik nur halb so erfolgreich."

DFB-Direktor Bierhoff nannte das Engagement der Sternsinger vorbildlich. "Ich freue mich, dass wir als Mannschaft gemeinsam mit euch schon viele tolle Projekte für Kinder realisiert haben."

"Gottes Segen" von Bischof Bätzing

"Herzlichen Glückwunsch für 175 Jahre und Gottes Segen für viele, viele weitere, die noch kommen werden." Mit diesen Worten hat Bischof Georg Bätzing dem Kindermissionswerk "Die Sternsinger" zu seinem 175-jährigen Bestehen gratuliert. Seit 175 Jahren bringe das Hilfswerk Kinder aus Deutschland in Verbindung mit Kindern in aller Welt, vor allem benachteiligten, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einer Video-Grußbotschaft auf Facebook. "Was uns verbindet, ist das wunderbare Evangelium von Jesus Christus. Und wir wollen, dass alle Menschen es hören können, dass alle Menschen etwas von seiner befreienden Kraft erleben können", so der Limburger Bischof. 

"Es ist wunderbar, dass es sie gibt, die Kinder im Kindermissionswerk und alle, die ihnen helfen, diesen Dienst zu tun", fügte er hinzu.

Auguste von Sartorius gründete das Kindermissionswerk

Das Aachener Mädchen Auguste von Sartorius (1830-1895) gründete im Jahr 1846 nach französischem Vorbild das deutsche Kindermissionswerk unter dem Namen "Verein der heiligen Kindheit". 1856 wurde er von Papst Pius IX. als kirchlicher Verein anerkannt.

Zentrale Aktion ist das jährliche Dreikönigssingen, an dem sich jährlich Hunderttausende Kinder um den 6. Januar herum beteiligen, um Geld für Hilfsprojekte zu sammeln. Seit 1959 hat das Werk unter dem Namen "Die Sternsinger" rund 1,19 Milliarden Euro gesammelt für mehr als 75.600 Projekte etwa im Bildungs- und Gesundheitsbereich.

Heilige Drei Könige

Am 6. Januar feiert die katholische Kirche das Fest der Heiligen Drei Könige. Das Matthäus-Evangelium berichtet je nach Übersetzung von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die, einer Sternenkonstellation folgend, über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen.

Der Volksglauben machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile und legte ihre Zahl in Anbindung an die Zahl der Geschenke auf drei fest. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt.

Nach einer Legende wurden die Gebeine zunächst in Konstantinopel aufbewahrt. Später sollen die sterblichen Überreste nach Mailand gelangt sein. Der Kölner Erzbischof und Reichskanzler von Kaiser Barbarossa, Rainald von Dassel, überführte die Gebeine 1164 als Kriegsbeute nach Köln. Der von Nikolaus von Verdun Anfang des 13. Jahrhunderts geschaffene und im Kölner Dom aufbewahrte Schrein gehört zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters.

Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Seit 1958 fördern das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und später dann auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Sternsingeraktion, bei der Kinder Anfang Januar als Könige verkleidet Spenden für ihre notleidenden Altersgenossen in den Entwicklungsländern sammeln.

Das Sternsingen gehört seit 2015 zum deutschen immateriellen Kulturerbe der Unesco. Das Dreikönigsfest ist in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt Feiertag.

 

Quelle:
KNA