"Jugend im Dom" plant für die Dreikönigswallfahrt

Mit Impulsen auf dem Handy durch Köln pilgern

Das Erzbistum Köln lädt Ende September zur Dreikönigswallfahrt ein. Auch die "Jugend im Dom" hat dazu eine Aktion geplant. Wenn das Programm in diesem Jahr auch etwas anders abläuft, so soll es kein rein digitales Angebot geben.

Blick auf den Dreikönigenschrein / © Olga Gorovenko (shutterstock)
Blick auf den Dreikönigenschrein / © Olga Gorovenko ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Was ist “Jugend im Dom” genau?

Marianne Bauer (Diözesanreferentin für Katechese und Religiöse Bildung in der Abteilung Jugendseelsorge des Erzbistums Köln): “Jugend im Dom” ist sozusagen unser Beitrag als Jugendseelsorge zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen vom BDKJ, mit dem wir mit jungen Menschen an der Dreikönigswallfahrt teilnehmen.

Das ist unsere Veranstaltung im Rahmen der mehrtägigen Dreikönigswallfahrt, um zu sagen: Auch die Jugend kommt in den Dom und pilgert zum Schrein der Heiligen Drei Könige.

DOMRADIO.DE: Normalerweise läuft das anders als in diesem Jahr ab. Wie ist die Dreikönigswallfahrt in den vergangenen Jahren für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gewesen?

Bauer: Wir haben es in den vergangenen Jahren ernst genommen und gesagt, die Jugend im Dom sollte nicht nur für einen Gottesdienst dort erscheinen. Wir waren beispielsweise auch schon mal eine ganze Nacht im Dom oder zumindestens für mehrere Stunden bis Mitternacht.

Wir haben dann nicht nur den Gottesdienst und die Vigil gefeiert, sondern haben auch noch ein entsprechendes Programm angeboten. Gerade mit Blick auf die Themen, die wir in den letzten Jahren hatten, bei denen es um Frieden, um Gemeinschaft ging, eins zu sein und dem Stern folgen, war das eigentlich immer ein längeres Programm, das sich dann anschließend im Dom noch hingezogen hat. Das können wir so dieses Jahr leider nicht machen.

DOMRADIO.DE: Was verändert sich in diesem Jahr?

Bauer: Wir haben überlegt, wie wir diese Idee mit dem nächtlichen Programm vielleicht aufgreifen können. Wir hatten erst den Gedanken, dass wir streamen und quasi interaktiv, digital dazu einladen, sich in den Dom einzuwählen. Das ist ja im Moment ganz "in", alles mögliche wie Gottesdienste und Programme zu streamen.

Aber Rückmeldungen von jungen Leuten haben uns dann nochmal aufgefordert darüber nachzudenken. Viele sagten, sie hätten so viel vor dem Rechner gesessen und digital in den letzten Monaten gearbeitet. Die Frage kam auf: "Können wir nicht etwas machen, das quasi echt ist und reale Begegnung beinhaltet?"

Wir haben uns dann dazu entschieden, statt hinterher vorher ein Programm zu machen. Wir starten mit Pilgerwegen, die von verschiedenen Startpunkten in Köln aus zum Dom führen, wo kleine Gruppen von jungen Leuten sich ungefähr anderthalb Stunden quer durch Köln auf dem Weg zum Dom machen können.

DOMRADIO.DE: Wie viele Gruppen können denn mitpilgern? Und von wo aus starten die Gruppen?

Bauer: Grundsätzlich können so viele Gruppen mitpilgern, wie sie möchten. Wir haben natürlich im Dom die Begrenzung mit den Sitzplätzen, 120 Plätze im Hauptschiff plus die Nebenschiffe. Das muss man dann genau gucken. Deshalb muss man sich auch anmelden.

Wir starten von fünf Kölner Kirchen aus, zum Beispiel in Sankt Mauritius, aber auch in Ehrenfeld, in Mülheim, also an fünf verschiedenen Standpunkten. Wenn die Gruppen sich anmelden, dann schauen wir, wie wir die zuteilen.

Dann gibt es einen kurzen Impuls am Anfang und dann können die sich von da aus auch noch mal in kleinen Grüppchen - also auch nicht in Zwanzigergruppen - auf dem Weg zum Dom machen.

Sie bekommen unterwegs via Broadcast Nachrichten mit kleinen Impulsen, kleinen Aufgaben und mit kleinen Fragen, die zum Austausch anregen, aufs Handy, sodass der Weg eben nicht nur ein Weg ist, sondern auch noch mal gestaltet ist und wirklich ein bisschen auf den Spuren der Sterndeuter entlang führen soll.

DOMRADIO.DE: Was erwartet die Jugendlichen dann bei der Vigil?

Bauer: In der Vigil bündeln wir diese Erfahrung des Weges noch einmal. Wir haben uns einen Dreischritt überlegt: Aufbrechen, wie die Sterndeuter, die den Stern sehen und loslaufen. Dann verweilen sie bei Christus. Das ist dann sozusagen der Part im Dom. Bei Christus verweilen, miteinander singen, miteinander beten, Anbetung halten, dann anschließend ausgesendet werden und den Dom ganz bewusst auch wieder verlassen und vielleicht – das wäre unser Wunsch – irgendwie anders nach Hause gehen. So, wie die Sterndeuter auf einem anderen Weg in ihr Land zurückkehren, so nimmt man vielleicht auch Erfahrungen und Erlebnisse des Nachmittags und des Abends mit. Vielleicht verändert sich auch irgendetwas, das weiß man natürlich nie.

DOMRADIO.DE: Wo und bis wann können sich die jungen Leute für “Jugend im Dom” anmelden?

Bauer: Anmelden kann man sich auf unserer Internetseite, www.kja.de, und dort unter “Jugend im Dom”. Da gibt es ein Online-Anmeldeformular, das kann man einfach ausfüllen, abschicken und schon ist man dabei.

Das Interview führte Katharina Geiger.

 

Sterne wandern über die Decke des Kölner Doms / © Michelle Olion (DR)
Sterne wandern über die Decke des Kölner Doms / © Michelle Olion ( DR )
Quelle:
DR